Halle. BPol. Am Dienstag, 09. Januar 2024, erhielt die Bundespolizei gegen 20.30 Uhr die Meldung, dass sich in einem ICE von Berlin nach Halle eine männliche Person ohne gültigen Fahrschein befindet. Eine Streife des Bundespolizeireviers Halle begab sich auf Bahnsteig 6 des Hauptbahnhofes Halle, um den Sachverhalt aufzuklären. Die Zeugin (Zugbegleiterin) machte bei Ankunft des Zuges auf sich aufmerksam und teilte mit, dass der ältere Herr in Berlin in den Wagen der 1. Klasse einstieg und bei der Kontrolle des Fahrscheins auf eine Ansprache nicht reagierte und somit auch keine für die Fahrt erforderliche Fahrkarte vorzeigte.
Der 89-Jährige wurde durch die Bundespolizisten aufgefordert, den Zug selbstständig zu verlassen. Daraufhin reagierte er aggressiv und schimpfte in russischer Sprache. Da er den Anweisungen nicht Folge leistete und weiterhin stur auf seinem Sitz verblieb, entschied eine 24-jährige Beamtin, seine mitgeführten Sachen zu nehmen, um ihn so zum Aussteigen zu bewegen. Diese Aktion missfiel dem russischen Staatsbürger aber, sodass er versuchte, in Richtung der Einsatzkraft zu treten. Glücklicherweise konnte sie den Tritt in Form von einfacher körperlicher Gewalt abwenden und blieb unverletzt. Die Einsatzkräfte versuchten den Mann anschließend mittels einfacher körperlicher Gewalt aus dem Zug zu holen, wodurch er sich krampfhaft an den Sitzen festhielt, sich zu Boden fallen ließ und sich gegen die Laufrichtung sperrte.
Nachdem der Senior aus dem Zug und unter Kontrolle gebracht wurde, verhielt er sich auf dem Weg zur Dienststelle ruhig und leistete allen weiterführenden polizeilichen Maßnahmen folge. Dem Rentner erwarten nun Strafanzeigen wegen Erschleichens von Leistungen, Hausfriedensbruchs sowie des tätlichen Angriffs auf und gegen Vollstreckungsbeamte.