Sachsen-Anhalt hat im Jahr 2022 fünf Apotheken verloren und verfügt nunmehr über nur noch 567 Apotheken, 50 Apotheken haben in den letzten zehn Jahren ihren Betrieb in Sachsen-Anhalt aufgegeben.
Die Uni Halle (Saale) bildet zwar jährlich 135 Absolventen im Fach Pharmazie aus, aber viele Absolventen wandern aufgrund besserer ökonomischer Bedingungen in andere Bundesländer ab.
Deutschlandweit gibt es 1.400 Apotheken weniger als im Jahr 1990. Aktuell gibt es nur noch 22 Apotheken pro 100.000 Einwohner (EU-Durchschnitt liegt bei 32).
Lieferengpässe und hohe Fixkosten
Die Lieferengpässe haben im IV. Quartal 2022 extrem zugenommen, rund 26 Prozent der Medikamente konnten nicht laut Rezept geliefert werden. Es fehlt an allen Ecken und Enden, auch Medikamente, die dringend und am laufenden Band gebraucht würden, kritisierte Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt e. V.
Die Problematik ist unter anderem auch in Deutschland hausgemacht. Neben der unheimlich hohen und zeitaufwendigen Bürokratie haben die Apotheken mit der Erhöhung der generellen Fixkosten bei Miete, Energie, Ausgleich von Lieferengpässen, Tarifgehältern und Beschaffungskosten zu kämpfen.
Die momentane Situation im Pharmabereich in Deutschland führt absehbar zu einer quantitativen und qualitativen Verschlechterung der Versorgung der Menschen, so Arnold.
