Verfügbares Einkommen im Jahr 2022 um 5,5 % gestiegen

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Halle. StatLa. Das Verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in Sachsen-Anhalt umfasste im Jahr 2022 ein Volumen von 50.036 Mio. Euro und stieg nach Angaben des Statistischen Landesamtes gegenüber dem Vorjahr um 5,5 %. Im Bundesdurchschnitt nahm das Volumen des Verfügbaren Einkommens um 6,3 % zu.

Je Einwohnerin bzw. Einwohner betrug 2022 das Verfügbare Einkommen in Sachsen-Anhalt durchschnittlich 22.974 Euro. Gegenüber 2021 bedeutete dies eine Zunahme um 1.174 Euro (+5,4 %). Im Bundesdurchschnitt wuchs das Verfügbare Einkommen pro Kopf um 1.363 Euro (+5,6 %) und erreichte eine Höhe von 25.830 Euro. Jeder Einwohnerin bzw. jedem Einwohner von Sachsen-Anhalt standen damit durchschnittlich 88,9 % des Pro-Kopf-Bundeswertes zur Verfügung, der niedrigste Wert im Bundesländervergleich.

Maßgeblich für das Wachstum des Verfügbaren Einkommens war die Zunahme des Primäreinkommens, welches das Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Vermögen (z. B. Kapitalerträge und Pachteinkommen) ist. Dieses nahm in Sachsen-Anhalt pro Person gegenüber 2021 um 1.358 Euro zu (+6,2 %) und erreichte eine Höhe von 23.125 Euro. Im Bundesdurchschnitt betrug das Primäreinkommen pro Kopf 31.462 Euro und damit 1.755 Euro mehr als 2021 (+5,9 %). Jeder Sachsen-Anhalterin bzw. jedem Sachsen-Anhalter standen somit beim Primäreinkommen durchschnittlich nur 73,5 % des Pro-Kopf-Bundeswertes zur Verfügung. Ursache hierfür war neben den geringeren empfangenen Arbeitnehmerentgelten (77,1 % des Pro-Kopf-Bundeswertes) insbesondere das niedrige Niveau der Vermögenseinkommen (49,2 %) in Sachsen-Anhalt.

Das geringere Pro-Kopf-Wachstum des Verfügbaren Einkommens um 5,4 % im Vergleich zum Primäreinkommen (+6,2 %) ist neben der schwächeren Zunahme der empfangenen monetären Sozialleistungen (+2,1 % bzw. +206 Euro) vor allem auf den deutlichen Anstieg der zu leistenden Nettosozialbeiträge (+6,4 % bzw. +456 Euro) zurückzuführen. Durch den Rückgang der Kurzarbeit mussten wiedermehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Sozialbeiträge vollständig selbstentrichten, zusätzlich stiegen der Zusatzbeitrag in der gesetzlichenKrankenversicherung und der Zuschlag für Kinderlose in der gesetzlichenPflegeversicherung.

Das Verfügbare Einkommen der privaten Haushalte (einschließlich der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck) gibt an, wie viel Geld den Einwohnerinnen und Einwohnern der betrachteten Region für Konsum und zum Sparen zur Verfügung steht. Es ergibt sich aus dem Primäreinkommen zuzüglich empfangene monetäre Sozialleistungen sowie empfangene sonstige laufende Transfers und abzüglich Einkommen- und Vermögensteuer, Nettosozialbeiträge sowie geleistete sonstige laufende Transfers. Die Werte werden neben den wirtschaftlichen Gegebenheiten eines Bundeslandes auch von Pendlerverflechtungen und der demografischen Struktur beeinflusst.

Die vorliegenden Berechnungsergebnisse resultieren aus der Gemeinschaftsarbeit aller Statistischen Landesämter im Arbeitskreis “Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder”.