Wie sieht Halle in Zukunft aus? MLU und Stadt starten gemeinsames Dialogprojekt

Halle (Saale)
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Halle. MLU. Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und die Stadt Halle (Saale) arbeiten bei Zukunftsfragen künftig noch enger zusammen. Für den Herbst ist eine Diskussionsreihe zur Frage geplant, wie Halle in Zukunft aussehen könnte. Ziel ist es, mit möglichst vielen unterschiedlichen Gruppen aus der Stadt ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Ideen dafür zu erarbeiten, in welche Richtung sich die Saalestadt entwickeln soll. Der Stifterverband fördert das Vorhaben im Rahmen der Initiative “Transformationslabor Hochschule” mit 25.000 Euro. Unter den neun ausgezeichneten Projekten ist das Team von MLU und Stadt das einzige aus Ostdeutschland.

Die Stadt Halle (Saale) und die Region stehen vor vielen Herausforderungen: Der geplante Ausstieg aus der Braunkohleförderung, der Klimawandel und beispielsweise der Krieg in der Ukraine bedeuten große gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Veränderungen. Gleichzeitig bieten zum Beispiel Digitalisierung und das geplante “Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation” in Halle (Saale) einmalige Chancen für die Zukunft. Hier setzt das gemeinsame Projekt von MLU und Stadt an.

Diskussionsveranstaltungen 

Für das Wintersemester 2023/24 sind mehrere öffentliche Diskussionsveranstaltungen und darüber hinaus Lehrveranstaltungen geplant. “Die Martin-Luther-Universität hat eine große Expertise im Bereich der Transformationsforschung. Diese wollen wir nun gemeinsam mit der Stadt vor Ort noch stärker zum Tragen bringen”, sagt Prof. Dr. Christine Fürst, Prorektorin für Forschung, Internationalisierung und Transfer der MLU.  Niemand könne heute mit Gewissheit sagen, wie unsere Gesellschaft in zehn oder zwanzig Jahren aussehen wird. “Und doch betrifft uns diese Frage unmittelbar alle. Deshalb ist es nötig, Zukunft als gemeinsames Projekt zu verstehen und sie kontrovers zu diskutieren”, so Fürst weiter. Die geplanten Veranstaltungen sollen Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, Studierende sowie Akteure aus der Stadt darüber miteinander ins Gespräch bringen.

Bürgermeister Egbert Geier ergänzt:
“Im Rahmen des Standortwettbewerbs der Stadt um das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation entstand in vielen Gesprächsrunden das Motto ‘Wir wollen Zukunft. Gemeinsam gestalten’. Diesem Anspruch wollen wir gerecht werden. Das gemeinsame Projekt zwischen Stadt und Universität kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Ich freue mich, dass Universität und Stadt den Förderzuschlag erhalten haben. Damit vertiefen Stadt und MLU ihre enge Zusammenarbeit im Rahmen aktueller und kommender Transformationsprozesse weiter.”

Die Ergebnisse und Erfahrungen des Projekts könnten als Referenzrahmen für die weitere Stadtentwicklung und andere Projekte zur Bürgerbeteiligung genutzt werden. Es geht sowohl darum, sich über geteilte Grundwerte zu verständigen, auf deren Basis Zukunft gemeinsam gestaltet wird, als auch darum, Formate zu erproben, die eine solche Gestaltung zu einem integrativen, partizipativen und nachhaltigen Projekt machen.

Die Initiative “Transformationslabor Hochschule” des Stifterverbands zielt darauf ab, die Herausforderungen im Bereich Migration, Energiewende, Klimawandel, digitaler Wandel und Veränderungen der Wirtschafts- und Industrielandschaft anzugehen. Im Rahmen des einjährigen Programms nehmen Vertreterinnen und Vertreter von MLU und Stadt an Methoden-, Strategie- und Vernetzungsworkshops teil. Sie erhalten ein begleitendes Coaching und eine finanzielle Unterstützung von 25.000 Euro. Ziel ist, Hochschulen als aktive und kompetente Gestalter transformativer Prozesse zu stärken.