
Halle. PSt. Der Finanzausschuss des Stadtrates hat die Finanzierung der von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Aktion „Halle (Saale) zählt selbst!“ in Höhe von rund 150.000 Euro beschlossen. Mit dieser Brief-Aktion möchte die Stadt belegen, dass das präzise geführte und fortlaufend aktualisierte Melderegister der Kommune die korrekte Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner von Halle (Saale) abbildet, im Gegensatz zu den rein statistischen und auf Hochrechnungen beruhenden Daten des „Zensus 2022“.
Bürgermeister Egbert Geier: „Ich freue mich, dass die Ausschussmitglieder dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt sind. Denn ich bin der Auffassung: Die Zahlen des Zensus sind nicht plausibel! Das Melderegister der Stadt hingegen ist plausibel und aktuell! Um das eindeutig nachzuweisen, startet die Stadt nun ihre eigene Bevölkerungszählung über eine Vollerhebung. ‚Halle (Saale) zählt selbst!‘ wird zeigen, dass unserem Melderegister vertraut werden kann und dass die vom Zensus statistisch hochgerechnete, um 6,93 Prozent geringere Einwohnerzahl unrealistisch ist.“
Nach dem heutigen Beschluss des Finanzausschusses beginnt die Stadt voraussichtlich am 2. September 2024 damit, alle im Melderegister geführten Einwohnerinnen und Einwohner jeden Alters per Brief anzuschreiben. Über die Anzahl nicht zustellbaren Briefe (Rückläufer) und deren Überprüfung erhält die Stadt dann eine sehr genaue Zahl der in Halle (Saale) gemeldeten und auch tatsächlich erreichbaren Personen. Die Hallenserinnen und Hallenser müssen nach Erhalt der Briefe nicht selbst aktiv werden.

Hintergrund
Wie viele Einwohnerinnen und Einwohner hat die Stadt Halle (Saale)? 243.453 – wie es das Melderegister der Stadt ausweist? Oder nur 226.586 – wie die rein statistische Hochrechnung des „Zensus 2022“ ergeben hat? Um diese Frage zu klären, hat die Stadt Halle (Saale) bereits umfangreiche Analysen vorgenommen und zusätzlich die Aktion „Halle (Saale) zählt selbst!“ ins Leben gerufen. Sollten die niedrigeren Zahlen des Zensus bestätigt werden, drohen der Stadt dauerhafte Einnahmeausfälle von rund 15 Millionen Euro pro Jahr. Mit der Aktion „Halle (Saale) zählt selbst!“ soll deshalb nun mittels einer Vollerhebung die belastbare tatsächliche Einwohnerzahl ermittelt werden.