 
Offenbach/DWD. Der Oktober 2025 war wenig golden. Zwar dominierte vor allem in der zweiten Dekade ein umfangreiches Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt über Nordwesteuropa das Wettergeschehen, aber an seiner Ostflanke gelangte feuchte und wolkenreiche Nordseeluft nach Deutschland. Besonders niederschlagsreich erwies sich unter beständigem Tiefdruckeinfluss die dritte Dekade sowie gebietsweise der Monatsbeginn. Die Niederschläge waren dabei sehr unterschiedlich verteilt. Die Temperaturen zeigten im Monatsverlauf deutliche Schwankungen, in der Bilanz am Monatsende wurde im Oktober ein Temperaturüberschuss gegenüber den Referenzperioden verzeichnet, der aber mit weniger als einem Grad gering ausfiel. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.
Zweiter Herbstmonat mild, aber auch mit Nachtfrost im Osten
Im Oktober 2025 wurde ein Temperaturmittel von 9,9 Grad Celsius (°C) registriert. Die positive Abweichung gegenüber dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 lag damit bei 0,9 Grad (9,0 °C). Im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (9,4 °C) fiel der vergangene Oktober 0,5 Grad zu warm aus. Dabei zeichnete sich insgesamt ein deutliches Nordwest-Südost-Temperaturgefälle ab. Im Verlauf des Monats kam es landesweit zu erheblichen Schwankungen bei den Temperaturen.
Nachdem es zu Monatsbeginn vor allem in den Nächten empfindlich frisch und in der Osthälfte teilweise frostig war, stiegen sowohl die Höchst-, als auch die Tiefstwerte rasch an. Am 4. wurde in Rheinfelden im Dreiländereck (Baden-Württemberg) mit 23,4 °C der deutschlandweite Spitzenwert gemessen. In Verbindung mit dem beständigen Hochdruckgebiet SIEGLINDE in der zweiten Dekade konnte es nachts gebietsweise auflockern und im Osten und Nordosten fielen die Temperaturen stark ab. Den Monatstiefstwert registrierte am 19. in Barth (Mecklenburg-Vorpommern) mit -4,7 °C. Nach oftmals einstelligen Höchstwerten und Tiefstwerten wenige Grad über dem Gefrierpunkt zwischen dem 24. und 27. wurde es zum Monatsende mit Drehung der Strömung von Nordwest auf Südwest wieder milder.
Im Norden und Nordwesten viel nasser als im Osten und Nordosten
Mit 79 Liter pro Quadratmeter (l/m²) war der Oktober deutlich nasser als in den jeweiligen Vergleichsperioden. Gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 (56 l/m²) lag der Überschuss bei 42 Prozent (%). Selbst im Vergleich mit der aktuelleren und deutlich feuchteren Referenzperiode 1991 bis 2020 (63 l/m²) wurde das Soll um 25 % überschritten. Insbesondere der Monatsbeginn und das letzte Monatsdrittel erwiesen sich als nass, wobei Mitte der dritten Dekade in den Hochlagen der Mittelgebirge sogar schon die ersten Schneeflocken vom Himmel rieselten. Die Nase vorn in puncto Niederschlag hatten eindeutig der Norden und Nordwesten sowie einige Mittelgebirge, wo gebietsweise mehr als 100 l/m² fielen. Ganz anders präsentierte sich der Osten und Nordosten mit einer Monatssumme von etwa 40 l/m². Besonders nass war es am 4., als in Schafstedt (Schleswig-Holstein) 62,2 l/m² vom Himmel kamen.
Kein Goldener Oktober: Besonders trüb im Westen und der Mitte Deutschlands
Der Oktober 2025 war sehr trüb. Bisher sind sieben Oktobermonate in der Messhistorie aufgelistet, an denen sich die Sonne seltener am Firmament zeigte. Gerade einmal 79 Sonnenstunden standen am Monatsende auf dem Tableau. Nur im Januar dieses Jahres gab es noch weniger Sonne. Die negative Abweichung gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 (109 Stunden) betrug 27 % und auch mit dem neuen Vergleichszeitraum 1991 bis 2020 (108 Stunden) ergab sich das gleiche Bild. Besonders trüb präsentierten sich der Westen und die Mitte Deutschlands. Dort gab es im Schnitt zwei Sonnenstunden am Tag. Grund dafür waren feuchte Luftmassen, die ständig nach Deutschland geführt wurden. Selbst unter Hochdruckeinfluss in der zweiten Dekade schaffte es die Sonne in vielen Regionen nicht, sich nachhaltig gegen die dichte Wolkendecke durchzusetzen.
Oktober 2025 in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt belief sich die Monatsniederschlagssumme auf 47 l/m². Im Ländervergleich fiel lediglich in Berlin noch weniger Niederschlag. Der Referenzwert (36 l/m²) wurde um 32 % überschritten. Ein leichtes Plus von 0,7 Grad gegenüber dem Klimasoll (9,6 °C) ergab sich bei der Mitteltemperatur. Diese lag bei 10,1 °C. Besonders frisch war es nachts zum Monatsbeginn und am Ende der dritten Dekade. An zwei bis fünf Tagen gab es nachts Luftfrost. Die Sonne fand in der östlichen Mitte deutlich seltener Lücken in der Wolkendecke als normalerweise (104 Stunden), sodass es bloß für 76 Sonnenstunden reichte.
 
 
		 
		