
Halle/LAV. Die Lumpy Skin Disease (kurz: LSD) ist im Juni 2025 erstmalig seit 2016 wieder in zwei europäischen Ländern (Italien und Frankreich) ausgebrochen. Mit dem Stand vom 30.09.2025 gab es in diesen Ländern
bereits über 140 Ausbrüche. In Deutschland gab es bisher noch keinen Nachweis dieser Virusinfektion.
Bei dem Erreger handelt es sich um ein Pockenvirus, welches in erster Linie Rinder infiziert. Die Übertragung erfolgt vorrangig über Stechinsekten (z. B. Stallfliegen oder Stechmücken), Zecken und Milben.
Das Virus ist für Menschen ungefährlich, auch Fleisch und Milch sind für Menschen unbedenklich.
In Deutschland ist die Krankheit bisher nicht aufgetreten, allerdings kann sie durch Tiertransporte über weite Strecken verschleppt werden.
Der typische Verlauf der Erkrankung geht mit folgenden Symptomen einher:
- mehrtägiges Fieber bis zu 41°C mit Abgeschlagenheit und Fressunlust
- Schwellung von Lymphknoten
- Nasen- und Augenausfluss sowie Speicheln
Die charakteristischen Hautknötchen treten ca. zwei Tage nach Beginn des Fiebers auf, entweder vereinzelt oder am ganzen Körper, meist im Kopfbereich oder an der Brustwand, sowie an den Flanken, Schenkelinnenflächen, Zitzen, am Hodensack und im Dammbereich.
Zwar sterben die Tiere meist nicht an der Erkrankung, aber der Verlauf ist langwierig und es kommt oft zu chronischen Schäden und Leiden für die Tiere.
Da die Erkrankung der staatlichen Tierseuchenbekämpfung unterliegt, müssen Tierhalter Verdachtsfälle sofort an das zuständige Veterinäramt melden.
Nach jetzigem Stand können sich Tierhalter am besten schützen, indem sie auf Tierzukäufe aus betroffenen Gebieten verzichten. Impfstoffe stehen prinzipiell zur Verfügung; die Impfung ist jedoch ausschließlich mit Genehmigung des zuständigen Bundesministeriums möglich. Das könnte dann der Fall werden, wenn erste Krankheitsfälle in Deutschland oder nahe der deutschen Grenze auftreten.
Insgesamt handelt es sich um eine Erkrankung mit hoher wirtschaftlicher Bedeutung, da neben den chronischen Erkrankungen und Leistungseinbußen in den betroffenen Tierbeständen auch Kosten durch Bekämpfungsmaßnahmen, Handelsrestriktionen und ggf. flächendeckende Impfkampagnen entstehen.
Weitere Informationen sind dem Merkblatt des Landesamts für Verbraucherschutz zu entnehmen, dazu siehe hier: https://verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de/tiergesundheit/aktuelles-thema/lumpy-skin-disease-lsd