Tag der Apotheke: Soforthilfe umgehend benötigt

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Magdeburg/Lav. In Sachsen-Anhalt gab es 556 Apotheken, davon 150 Filialapotheken. Im Jahr 2014 waren es noch 610 Apotheken und 132 Filialapotheken.

„Wir hoffen sehr, dass die Bundesregierung die im Wahlkampf versprochene Soforthilfe schnell umsetzt“, fordert Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt, anlässlich des bevorstehenden Tags der Apotheke am 7. Juni. Die neu gebildete Bundesregierung hat betont, keine 100 Tage für die Umsetzung zentraler Gesetzesvorhaben zu benötigen, sondern bereits in den ersten 70 Tagen, also noch vor der Sommerpause, handeln zu wollen. 

„Unsere Apotheken brauchen die versprochene Soforthilfe dringend, um zumindest eine Stabilisierung zu erreichen. Nur so können wir den Trend stoppen, dass immer mehr Apotheken aus wirtschaftlichen Gründen schließen müssen“, erklärt Arnold. Allein in Sachsen-Anhalt wurden in diesem Jahr bereits 15 Apotheken geschlossen oder stehen kurz vor der Schließung. 

Apotheken sind landesweit unverzichtbar für die Versorgung der Bevölkerung. „Immer weniger Apotheken versorgen immer mehr Patienten, darunter auch viele ältere Menschen mit komplexen Gesundheitsproblemen. Mit jeder geschlossenen Apotheke sinkt die Qualität der wohnortnahen Versorgung.“ 

Apotheken bieten einen barrierefreien, schnellen und persönlichen Zugang bei Fragen und Problemen rund um die Gesundheit. „Der persönliche Kontakt ist für den Behandlungserfolg essenziell. Menschen, die durch Krankheiten eingeschränkt sind, brauchen Unterstützung in ihrer individuellen Lebenssituation. Das funktioniert nicht durch anonyme Logistik, sondern nur durch vertrauensvolle Betreuung. Dafür benötigen wir ausreichend wirtschaftlichen Spielraum, um für unsere Patienten da sein zu können“, so Arnold. 

„Weitere Apothekenschließungen können wir uns nicht mehr leisten, vor allem wenn wir die Qualität bei der Versorgung und die Bewältigung von Lieferengpässen aufrechterhalten wollen.“ Die Apotheken würden gern mehr in präventive Angebote investieren, doch dafür ist mehr Personal notwendig, das auch entsprechend entlohnt werden muss. „Die Probleme sind bekannt. Der politische Wille wurde bereits signalisiert, uns zu unterstützen. Jetzt erwarten wir zügige Taten.“ 

Derzeit kämpfen die Apotheken noch mit einer Arzneimittelpreisverordnung aus dem Jahr 2013, die keinen Spielraum für eine dynamische Anpassung bietet.