Reisende ohne Fahrschein greift Bundespolizistin an

Bundespolizei
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Halle. BPol. Am Donnerstag, 12. Oktober 2023, wurde die Bundespolizei fernmündlich von einem Zugbegleiter darüber informiert, dass sich in einem Intercityexpress von Berlin nach Halle eine weibliche, aggressive Person ohne Fahrschein befindet. Eine sofort alarmierte Streife des Bundespolizeireviers Halle begab sich zum entsprechenden Bahnsteig, um den Sachverhalt aufzuklären.

Demnach stieg die 28-jährige kongolesische Staatsangehörige in Berlin in den Zug, ohne ein dafür erforderliches Fahrticket zu besitzen. Bei der Fahrscheinkontrolle schrie sie den Zugbegleiter in französischer Sprache an. Dabei wurde sie zunehmend lauter und aggressiver, weshalb die Bundespolizei informiert wurde. Die Beamten forderten die Frau auf, den Zug zu verlassen, woraufhin sie diese ebenfalls unvermittelt anschrie.

Da sie nach mehrfachen Aufforderungen den Zug zu verlassen, immer noch stur auf ihrem Koffer sitzen blieb, wurde sie von einer Beamtin am rechten Arm angefasst, um die polizeiliche Maßnahme unter Zwang durchzuführen. Die 28-Jährige schrie erneut lautstark los und stand freiwillig auf. Jedoch ging sie nicht aus dem Zug, sondern trat um sich. Dabei traf sie eine Bundespolizistin am Schienbein. Glücklicherweise wurde diese dabei nicht verletzt und war weiterhin dienstfähig. Die Kongolesin klammerte sich an ihrem Sitz fest und brachte damit zum Ausdruck, den Zug nicht verlassen zu wollen.

Durch den Einsatz von weiteren Beamten beruhigte sich die Tatverdächtige etwas und verließ letztendlich freiwillig den Zug. Am Bahnsteig wies sie sich mit Ausweisdokumenten aus, welche auf einen Verdacht des unerlaubten Aufenthaltes in Deutschland schließen ließen. Daher wurde sie zu weiteren Prüfung mit auf die Dienststelle genommen.

Bei der anschließenden Durchsuchung zur Eigensicherung und zum Auffinden von weiteren Dokumenten, stellten die Beamten eine geringe Menge von einer betäubungsmittelähnlichen Substanz, vermutlich Cannabis, fest. Die Drogen wurden beschlagnahmt.

Der Verdacht des unerlaubten Aufenthaltes verhärtete sich und wurde somit an die zuständige Landespolizei übergeben. Weiterhin drohen der Frau Strafanzeigen wegen des Erschleichens von Leistungen, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, versuchte Körperverletzung und wegen des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln.