Berlin. DFV. Nach den gewaltätigen Angriffen auf Feuerwehrmänner bei Einsätzen in der Silvesternacht fordert der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes nun die Justiz zum Handeln auf. „Die Schutzkonzepte haben vielerorts das Schlimmste verhindert. Trotzdem sind Feuerwehrangehörige in der Silvesternacht angegriffen und teils auch verletzt worden. Ich erwarte von der deutschen Justiz, dass die juristischen Möglichkeiten bei einer Verurteilung vollumfänglich ausgenutzt werden. Verfahren dürfen keinesfalls wegen “mangelnden öffentlichen Interesses” eingestellt werden“.
Banse appelliert zudem an das Gewissen aller: „Sie haben Familien und Freunde wie jeder andere auch – und diese wünschen sich, dass die Feuerwehrangehörigen immer gesund vom Einsatz zurückkommen“, erklärt er.
Beispiele aus der Silvesternacht
- In Halle (Saale) wurden bei zwei Einsätzen am August-Bebel-Platz und am Reileck Fahrzeuge der Feuerwehr mit Feuerwerkskörpern beschossen.
- In Laatzen (Niedersachsen) attackierten 40 Personen aus einem Hinterhalt ein Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr mit Steinen und Eisenstangen. Windschutzscheibe und Fahrertür wurden beschädigt, die Kräfte mussten den Einsatz abbrechen.
- In Bremerhaven (Bremen) wurde die Freiwillige Feuerwehr bei einem Brandeinsatz mit Pyrotechnik beschossen. Zwei Feuerwehrkameraden wurden mit Verletzungen im Krankenhaus behandelt.
- In Frankfurt am Main (Hessen) wurden Kräfte des Löschfahrzeuges der Feuer- und Rettungswache 21 mit Steinen und Feuerwerkskörpern attackiert. Durch den Angriff wurden zwei Feuerwehrleute verletzt. Die beiden Verletzten wurden ambulant in einer Klinik versorgt.
- In Hannover (Niedersachsen) wurden Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Buchholz bei einem Papiercontainerbrand mutwillig mit Feuerwerkskörpern beworfen, wobei ein Feuerwehrangehöriger verletzt wurde. Dieser musste in eine Klinik transportiert werden.
- In Solingen (Nordrhein-Westfalen) wurden die gemeinsam mit der Polizei zu einer brennenden Matratze eingetroffenen Feuerwehrkräfte sofort mit Böllern beworfen, mit Raketen beschossen, auch Flaschen und Steine flogen. Im weiteren Verlauf der Nacht kam es hier immer wieder zu Angriffen. Es gab keine Verletzten.