Halle. StatLa. Das Bruttoinlandsprodukt, der Wert aller hergestellten Waren und Dienstleistungen, sank in Sachsen-Anhalt im ersten Halbjahr 2024 preisbereinigt um 0,5 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2023. Es hat sich damit schwächer als in Deutschland (-0,2 %) sowie in Ostdeutschland ohne Berlin (-0,2 %) im gleichen Zeitraum entwickelt. Die Veränderungsraten des preisbereinigten Bruttoinlandsproduktes der Bundesländer lagen im 1. Halbjahr 2024 zwischen -1,3 % in Baden-Württemberg und 3,1 % in Mecklenburg-Vorpommern.
Nominal, d. h. unter Einbeziehung der Preisentwicklung, wurde für Sachsen-Anhalt eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes von 2,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum ermittelt. Deutschland sowie Ostdeutschland ohne Berlin verzeichneten Zuwächse von 3,6 % bzw. 3,4 %. Die gegenüber den preisbereinigten Veränderungsraten bessere Entwicklung des nominalen Bruttoinlandsproduktes spiegelt die Preissteigerungen in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen, z. B. im Baugewerbe und dem Dienstleistungsbereich, wider.
Die Wirtschaftsentwicklung im ersten Halbjahr 2024 wurde in Sachsen-Anhalt vor allem von Umsatzrückgängen im Produzierenden Gewerbe geprägt. So gingen im Verarbeitenden Gewerbe z. B. die Umsätze in den Wirtschaftsabteilungen „Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden“, „Herstellung von Metallerzeugnissen“ sowie „Maschinenbau“ zurück. Auch im Bauhauptgewerbe entwickelte sich der reale (preisbereinigte) Umsatz gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum rückläufig.
Mit der Halbjahresrechnung des Bruttoinlandsproduktes 2024 legt der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ erste, noch vorläufige Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auf Länderebene vor. Dargestellt wird das Wirtschaftswachstum der Länder für das erste Halbjahr 2024 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Da zum jetzigen Zeitpunkt für etliche Wirtschaftsbereiche, insbesondere in den Dienstleistungsbereichen, noch keine länderspezifischen Daten vorliegen, wurde in diesen Fällen die Entwicklung der Wertschöpfung auf der Basis der Daten für Deutschland geschätzt.