Höchststand der Verdachtsfälle von Kindeswohlgefährdung im Jahr 2021

Teddybär
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Mehrzahl der Fälle in Halle (Saale) 

Halle. StatLa. 2021 meldeten die Jugendämter insgesamt 5.036 Verfahren zur Einschätzung der Gefährdung des Kindeswohls. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, waren das 328 Fälle mehr (7,0 %) als 2020. Dies war ein vergleichsweise geringer Anstieg, insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie (2019/2020: 29,9 %).

Dennoch war die Anzahl der Verfahren zur Gefährdungseinschätzung die höchste, die es seit Beginn der Erhebung 2012 gegeben hat (2012: 2.315). Auch die akuten und latenten Kindeswohlgefährdungen waren im Vergleich zur ersten Erhebung um 85,7 % angestiegen, dies war ebenfalls der höchste Wert seit 2012 (2021: 1.324; 2012: 713).

Eine Gefährdungseinschätzung erfolgte 2021 bei 2.493 Mädchen (49,5 %) und 2.543 Jungen (50,5 %). Am häufigsten waren Kinder, die das 1. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten, betroffen (477 Fälle). Etwas mehr als die Hälfte aller gefährdeten Kinder und Jugendlichen (2.528) waren zu Beginn des Verfahrens jünger als 7 Jahre.

Am häufigsten meldeten die Jugendämter 2021 eingeleitete Verfahren in der kreisfreien Stadt Halle (Saale) (926 Fälle). 320 Fälle weniger wurden in der Landeshauptstadt Magdeburg gemeldet. Im Vergleich der Landkreise lagen die meisten Verdachtsfälle im Landkreis Mansfeld-Südharz vor (751 Verfahren). Im Landkreis Jerichower Land wurden die wenigsten Verfahren zur Einschätzung des Kindeswohls durchgeführt (13 Verfahren).