Kulturminister Robra: „Niederdeutsch ist Teil unseres kulturellen Erbes“

Hallische Mundart
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Magdeburg. STK/LSA. Anlässlich des Tages der Muttersprache am 21. Februar 2023 erinnert Staatsminister und Minister für Kultur Rainer Robra an die identitätsstiftende Wirkung von Sprache: „Unsere Sprachen und auch Dialekte ermöglichen Individualität und stiften Gemeinschaft zugleich. Der Tag der Muttersprache leistet einen Beitrag zur Stärkung des Heimatbewusstseins.“

In Sachsen-Anhalt soll an diesem Tag das Niederdeutsche stärker in den Fokus gerückt werden, dessen Erhalt und Pflege sich das Land in besonderer Weise verpflichtet sieht. „Das Niederdeutsche ist ein einzigartiger Bestandteil unseres kulturellen Erbes und prägt als Regionalsprache unsere Landesidentität“, so Robra weiter.

Sachsen-Anhalt fördert u. a. die Arbeitsstelle Niederdeutsch, die am Landesheimatbund und der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg verankert ist. Besondere Aufmerksamkeit erfährt dabei die Förderung und Pflege des Niederdeutschen in Kindertagesstätten und Schulen. Mit dem „Plattdütschbüdel“ kann beispielsweise jede Schule, die eine Arbeitsgemeinschaft für das Plattsprechen führt oder aufbaut, mit Lern- und Lehrmaterialien ausgestattet werden. Daneben werden Lehrerfortbildungen und Filmprojekte angeboten.

Seit 2021 ist es Kommunen möglich, ihre Ortsnamen ergänzend auf Niederdeutsch zu führen. Als erste Kommune in Sachsen-Anhalt führt seit Ende 2021 der Ort Harsleben im Landkreis Harz sichtbar auf dem Ortsschild auch seine niederdeutsche Bezeichnung „Harschlewe“.

Hintergrund
Der Internationale Tag der Muttersprache ist ein von der UNESCO ausgerufener Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“. Er wird seit dem Jahr 2000 jährlich am 21. Februar begangen. Der Gedenktag wird genutzt, um die Aufmerksamkeit auf Regional- und Minderheitensprachen mit weniger als 10.000 Sprechern zu lenken.