Halle/StatLa. In Sachsen-Anhalt lag der unbereinigte Gender Pay Gap 2025 mit 4 % bzw. ¼ des Bundesniveaus auf dem niedrigsten Niveau in Deutschland, wie das Statistische Landesamt mitteilt.
Im Vergleich zu dem 2006 erstmalig ermitteltem unbereinigten Gender Pay Gap in Höhe von 3 % lag der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen 2025 in Sachsen-Anhalt mit 4 % um einen Prozentpunkt höher. Gegenüber 2024 verharrte der unbereinigte Verdienstabstand in Sachsen-Anhalt insgesamt unverändert bei 4 %. In den 5 ostdeutschen Flächenländern lag der Abstand zwischen dem Bruttostundenverdienst von Männern und Frauen 2025 bei 5 %, in Westdeutschland bei 17 % und in Deutschland insgesamt bei 16 %.
Tendenziell verringerte sich die Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen bundesweit von 23 % im Jahr 2006 auf 16 % im Jahr 2025. In den 5 neuen Bundesländern spiegelte sich diese Entwicklung nicht wieder. Während vor 20 Jahren das Niveau des geschlechtsabhängigen Verdienstunterschiedes zwischen 2 und 9 % lag, wurden 2025 Werte zwischen 4 und 6 % in den 5 ostdeutschen Bundesländern ermittelt.
In Sachsen-Anhalt verdienten Frauen 2025 durchschnittlich 21,40 Euro/h brutto und Männer 22,22 Euro/h. Der durchschnittliche Bruttostundenverdienstabstand zwischen Frauen (23,01 Euro/h) und Männern (27,68 Euro/h) im früheren Bundesgebiet war mit 17 % größer als in Sachen-Anhalt. Allerdings verdienten Frauen im früheren Bundesgebiet knapp 8 % mehr als Frauen in Sachsen-Anhalt.
Nach Art der Beschäftigung waren die Verdienstunterschiede in Sachsen-Anhalt 2025 für Vollzeitbeschäftigte mit 1 % am geringsten, bei Teilzeitbeschäftigung und für geringfügig Beschäftigte lag der Abstand bei 3 %.
Lag der Durchschnittsverdienst der Frauen über dem der Männer, wurde ein negativer Gender Pay Gap ausgewiesen. Frauen verdienten in Sachsen-Anhalt 2025 mehr als Männer, wenn sie z. B. jünger als 25 Jahre (-3 %) oder zwischen 35 und 39 Jahre (-1 %) alt waren. In der Altersgruppe zwischen 45 und 54 Jahren war der Gender Pay Gap 2025 am höchsten, hier verdienten Männer durchschnittlich 9 % mehr als Frauen.
Weibliche Fachkräfte erhielten mit 19,81 Euro/h Bruttostundenverdienst 2 % mehr als Männer, männliche Experten verdienten im Schnitt 38,92 Euro/h und damit 10% mehr als Expertinnen.
Nach Dauer der Unternehmenszugehörigkeit lag der Verdienstunterschied zu Beginn der Tätigkeit bzw. Zugehörigkeit von unter einem Jahr bei 1 %, stieg bis auf 12 % nach 16 bis 20 Jahren an und sank auf 5 % nach mehr als 31 Jahren.
Die Tarifgebundenheit der Betriebe hatte 2025 einen geringen Einfluss auf die Höhe der Verdienstlücke. In Betrieben mit Tarifbindung verdienten Männer durchschnittlich 5 % mehr, ohne Tarifbindung waren es 6 %.
Der Gender Pay Gap ist die Differenz des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes (ohne Sonderzahlungen) beschäftigter Männer und Frauen im Verhältnis zum Bruttostundenverdienst der Männer jeweils im April eines Berichtsjahres für die Wirtschaftszweige B-S, ohne O (WZ 2008), für Betriebe ab 10 Beschäftigte.
