Magdeburg/MID. Mit knapp 252,5 Millionen Euro fördern Bund und Land den Glasfaserausbau zwischen Zeitz und Arendsee. „Damit können bis zum Jahr 2029 insgesamt 50.000 Adressen erschlossen werden“, sagte die Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens, heute in Magdeburg bei der Übergabe von insgesamt 34 Bewilligungsbescheiden an Landräte und Bürgermeister aus ganz Sachsen-Anhalt.
Nach den Worten der Ministerin werden für drei Projekte im Saalekreis insgesamt rund 24,1 Millionen Euro bewilligt.
„Ohne den eigenwirtschaftlichen Ausbau zu vernachlässigen, setzen wir den geförderten Ausbau konsequent fort“, sagte Hüskens. Davon profitierten insbesondere kleine Ortsteile in ländlichen Regionen. „Mit den geförderten Ausbauprojekten kommen wir unserem Ziel einer flächendeckenden Glasfaserversorgung aller Haushalte und Unternehmen wieder ein großes Stück näher“, hob die Ministerin hervor.
„Wir haben in den zurückliegenden Jahren aber auch viel Überzeugungsarbeit geleistet, damit der eigenwirtschaftliche Ausbau richtig Fahrt aufnimmt“, betonte die Ministerin mit Blick auf die heute zu Ende gehende 2. Glasfaserkampagne des Landes. Gemeinsam mit den Gesichtern der diesjährigen Auflage, Magdeburgs Schwimm-Olympiasieger und Weltmeister Lukas Märtens und Familie Steffens, hat das Land seit August erneut drei Monate lang in ganz Sachsen-Anhalt medienübergreifend und anbieterneutral für den Glasfaserausbau geworben. „Und diese Strategie ist aufgegangen, denn wir sehen spürbare Erfolge“, zog Hüskens eine positive Bilanz der Kampagne.
„Durch die gute Kombination aus eigenwirtschaftlichem und gefördertem Glasfaserausbau, flankiert von einem umfassenden Informationsangebot, haben wir innerhalb sehr kurzer Zeit mit einer Anschlussquote von rund 70 Prozent einen Sprung auf Platz 2 der Flächenländer gemacht“, ergänzte sie.
Das Land setze beim Gigabitausbau weiter konsequent auf Glasfaser, hob Lydia Hüskens hervor. „Nur Glasfaser stellt auf Dauer sicher, dass die Datenraten der Zukunft bewältigt werden können.
Glasfaser ist schneller, stabiler und sicherer als die herkömmlichen DSL-Kupfernetze. So schaffen wir einen Anreiz für weitere Unternehmensansiedlungen, erhöhen die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger und sorgen zugleich für gute digitale Rahmenbedingungen, sei es für Home-Office, Streaming oder die Nutzung telemedizinischer Anwendungen“, sagte sie. „Und dort, wo sich der privatwirtschaftliche Ausbau nicht lohnt, wird es auch künftig eine Förderung geben“, bekräftige Lydia Hüskens.
Egal, ob Glasfaser oder Mobilfunk: Der Ausbau muss nach den Worten der Ministerin weiter beschleunigt werden. „Gerade im Hinblick auf die Vereinfachung, Entbürokratisierung und die Digitalisierung der Genehmigungsverfahren müssen wir alle noch besser und schneller werden“, forderte sie abschließend.
Hintergrund
Die 34 Zuwendungsbescheide gehen an sechs Landkreise (Anhalt-Bitterfeld, Harz, Mansfeld-Südharz, Jerichower Land, Wittenberg, Saalekreis), den Zweckverband Breitband Altmark, elf Städte und Gemeinden (Barby, Bernburg, Elsteraue, Hohe Börde, Nienburg, Calbe, Hohenmölsen, Staßfurt, Teuchern, die Verbandsgemeinden Saale-Wipper, Obere Aller) sowie an die Stadtwerke Schönebeck.
Die Bescheide umfassen ein Fördervolumen von insgesamt 103,6 Millionen Euro durch das Land. Weitere knapp 149 Millionen Euro steuert der Bund im Rahmen der „Graue-Flecken-Förderung“ bei.
Diese neue Förderkulisse löst die bisherige „Weiße-Flecken-Förderung“ ab, die in Sachsen-Anhalt seit 2015 mit einem Gesamtvolumen von rund 450 Millionen Euro aus Bundes-, Landes- und EU-Mitteln umgesetzt wurde.
Als graue Flecken gelten Gebiete, die bislang nicht über einen Glasfaseranschluss verfügen und in denen im Markterkundungsverfahren kein eigenwirtschaftlicher Ausbau angekündigt wurde. Weiße Flecken sind Gebiete, in denen derzeit nicht einmal 30 Mbit/s im Download erreicht werden. Diese weißen Flecken sind in Sachsen-Anhalt mittlerweile weitgehend verschwunden. Die verbliebenen werden nun im Rahmen der Graue-Flecken-Förderung geschlossen.