Landesapothekerverband: Apotheken sind nicht der Spielball der Politik

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Magdeburg. LApV. Der Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt e. V. setzt seit Monaten alle Hebel in Bewegung, um Patienten sicher und vor allem schnell mit ihren benötigten Arzneimitteln zu versorgen.

„Nie würden wir die akuten Lieferengpässe daher dafür missbrauchen, um Honorarforderungen durchzusetzen“, erklärt Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt e.V. (LAV). Diese Behauptung stellte kürzlich der Bundesgesundheitsminister auf und zog den Zorn der Apotheker auf sich. Arnold: „Dabei müsste der Minister aus seinem Amt heraus schon sehr genau wissen, dass uns die Versorgung unserer Menschen sehr am Herzen liegt. Umso unverständlicher ist seine aktuelle Äußerung für uns.“

„Obwohl die wirtschaftliche Lage der Apotheken im Land sehr angespannt ist und wir dringend eine Dynamisierung unserer Honorare benötigen, werden wir diesen Kampf jedoch nicht auf dem Rücken unserer Patienten austragen“, bekräftigt Arnold.

Lieferengpässe, Personalnot und eine seit Jahren bestehende Unterfinanzierung belasten jedoch die Arbeit der Apothekenteams im Land. Um Lösungen bemüht, sucht der Verband Gespräche mit der Politik, um die Situation zügig zu entschärfen. Auch spürt jeder zweite Patient mittlerweile die bestehenden Lieferengpässe, für die die Apotheken nicht verantwortlich sind. Das führt so weit, dass die flächendeckend verlässliche Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln in Deutschland teilweise destabilisiert ist.

Die Apothekenteams dürfen darum nicht länger der Spielball der Politik sein. Das Managen der Lieferengpässe kostet Zeit, Kraft und Nerven. Und vor allem binden die Lieferengpässe sehr viel Personal. Und Personal ist teuer. Mathias Arnold: „Diese Personalkosten können die Apothekeninhaberinnen und -inhaber nicht länger allein schultern. Deshalb brauchen wir dringend eine Anpassung des Honorierungssystems. Die Leistungen und Herausforderungen des Jahres 2023 können nicht mit einem Honorar aus dem Jahr 2013 bezahlt werden.“

„Leider stellen wir fest, dass die Bundesregierung in ihren Gesetzesvorhaben die Probleme der öffentlichen Apotheken weitgehend übergeht und es bisher keinen nennenswerten Ausglich der massiven Inflationskosten gibt“, beklagt Arnold. Viele Apotheken im Land stehen wirtschaftlich auf der Kippe, wenn nicht bald Lösungen auf dem Tisch liegen. Doch geschlossene Apotheken sind nicht die Lösung, sie verschärfen das Problem.