Halle. HWK. Für das am 1. August beginnende Ausbildungsjahr hat die Handwerkskammer bis zum 30. Juni 789 Ausbildungsverträge eingetragen. Das sind 52 mehr als genau ein Jahr zuvor. „Die Erfassung läuft noch. Wir hoffen, auch in diesem Jahr wieder auf 1.000 neue Verträge zu kommen“, erläutert Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle. Aber es wird immer schwieriger, junge Menschen für die duale Ausbildung zu gewinnen. Trotz bester Karrierechancen bis hin zur Selbstständigkeit im Handwerk fällt es vielen jungen Menschen scheinbar schwer, unseren Berufsstand mit seinen mehr als einhundert Ausbildungsberufen in die engere Wahl zu ziehen“. Er setze auf eine umfassende Berufsorientierung an allen Schulformen und eine breit gestreute Werbung für die handwerkliche Ausbildung, so Thomas Keindorf.
Derzeit sind im Kammerbezirk noch fast 400 Ausbildungsplätze unbesetzt, bundesweit fast 16.000.
Ausbildende Betriebe gibt es im Kammerbezirk (Stand 31.12.2022) insgesamt 1.432. 14 Prozent der Betriebe in den zulassungspflichtigen Handwerken bilden aus.
Zu den Konjunkturzahlen:
Die konjunkturelle Stimmung im Gesamthandwerk Handwerk blieb im Vergleich zum ersten Quartal nahezu unverändert. Am besten ist sie in den Ausbauhandwerken, am schwächsten in den Handwerken für persönlichen Bedarf. Der Index der Geschäftslage liegt wie im Vorquartal bei plus 38 (Vorjahresquartal: plus 44).
Die Erwartungen an die Zukunft sind unverändert zurückhaltend. Der Index der Konjunkturerwartungen lag wie im Vorquartal bei minus 1 (Vorjahr minus 4). Auch die Erwartungen in Bezug auf die Beschäftigungsentwicklung, den Auftragsbestand und die Umsätze sind gering. 10 Prozent der Befragten erwarten eine bessere, 17 Prozent eine schlechtere Geschäftslage.
Die Zahl der Beschäftigten ist um 500 auf 62.000 gesunken. (Vorjahr 64.000). Der Rückgang ist in den Baugewerken am stärksten. Er wird sich im Handwerk auch in den kommenden Quartalen fortsetzen.
Die Umsätze im Handwerk stiegen nach dem starken Rückgang im 1. Quartal um nominal 2 Prozent. 38 Prozent der Betriebe meldeten Umsatzzuwächse, 31 Prozent Rückgänge. Dabei dürften Umsatzzuwächse vor allem durch weitergegebene Preissteigerungen bei Vorprodukten bedingt sein.
Die Umsatzerwartungen für das nächste Quartal sind schwach. Nur 12 Prozent der Betriebe erwarten steigende, aber 22 Prozent sinkende Umsätze.
Die Auftragsreichweiten sind mit 7,8 Wochen leicht gesunken(Vorquartal 8,0) pegeln sich aber auf einem ähnlichen Niveau (7,9) wie im Vorjahr ein. Die durchschnittliche Betriebsauslastung ist im 2. Quartal deutlich um 4 Prozentpunkte auf 84 Prozent gestiegen. Hauptursache der Steigerung war die Korrektur des Auslastungseinbruchs im Winterquartal.
Die Zahl der Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Halle blieb im 2. Quartal nahezu konstant: Sie sank um 7 auf 13.163 Betriebe. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 176 Betriebe weniger.
Die Gewerke mit den meisten Betrieben im Kammerbezirk sind: Fliesen-, Platten- und Mosaikleger (1036 Betriebe), Frisöre (983), Kfz-Techniker (901), Kosmetiker (823), Maurer und Betonbauer (791), Elektrotechniker (784) und Installateure und Heizungsbauer (741).
Der Landkreis mit den meisten Handwerksbetrieben ist der Saalekreis (2354 Betriebe), gefolgt vom Burgenlandkreis (2261) und vom Kreis Anhalt-Bitterfeld (1892).