Halle. RO. Am Samstag, dem 17. Juni 2023 wird um 09:30 Uhr die Fotoausstellung „Zwischen den Welten. Aufnahmen des Fotografen und Kameramanns Albert Ammer“ in der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) eröffnet.
Am 17. Juni jährt sich zum 70. Mal der Volksaufstand von 1953 in der DDR. Aus diesem Anlass ist die Gedenkstätte am Samstag von 09:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Dass der Streik und der Protest in Halle so gut dokumentiert sind, liegt zum Großteil an den Aufnahmen des Fotografen und Kameramanns Albert Ammer (1916-1991). Sowohl diese Aufnahmen sowie Teile seiner weiteren Arbeiten werden in einer Ausstellung dokumentiert, die vom 17. Juni bis zum 20. Oktober 2023 zu sehen sein wird. Neben vielen, teilweise bisher unveröffentlichten Bildern enthält sie auch Objekte aus Ammers Leben, darunter eine seiner Filmkameras.
Albert Ammer stellte in seinen Bildern stets die Menschen in den Mittelpunkt: die verarmte Bäuerin auf Sizilien, den schuftenden Arbeiter unter Tage oder die anfangs noch fröhlich Protestierenden vom 17. Juni 1953 auf den Straßen in Halle (Saale).
Infolge der in Eigeninitiative gemachten Aufnahmen vom Volksaufstand wurde Albert Ammer vom Staatssicherheitsdienst der DDR verhaftet, in den „Roten Ochsen“ gesperrt und anschließend zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach Verbüßung seiner Haftstrafe flüchtete der Kameramann in den Westen Deutschlands. Seine früheren Aufnahmen blieben sehr lange unbeachtet.
Eine Auswahl seines vielfältigen Schaffens ist nun, über 70 Jahre später, teilweise zum ersten Mal öffentlich zugänglich und in der Gedenkstätte ROTER OCHSE in Halle zu sehen.
Zur Ausstellungseröffnung wird der Sohn Albert Ammers, Alexander K. Ammer aus München, der die Präsentation gemeinsam mit der Gedenkstätte erarbeitet und eine Biografie seines Vaters veröffentlicht hat, den Gästen Rede und Antwort stehen.
Ab 12.30 Uhr bietet die Gedenkstätte zudem eine am Hallmarkt beginnende Stadtführung an.