Senioren prägen hallesche Stadtteile: Anteil bis zu 80 Prozent

Rollator Senioren Pflege Alter
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Auch wenn die Stadt Halle (Saale) den niedrigsten Altersdurchschnitt im Vergleich zu anderen Kreisen und kreisfreien Städten in SachsenAnhalt aufweist, ist inzwischen fast jeder vierte Einwohner der Stadt Halle mindestens 65 Jahre alt oder älter. Rund 60.000 Seniorinnen und Senioren leben in der Saalestadt, Tendenz steigend. 

Zu den Stadtteilen mit den geringsten Seniorenanteilen zählt der innerstädtische Bereich (Nördliche Innenstadt mit 14,8%, Altstadt mit 15,1%, Paulusviertel mit 18,0% und Südliche Innenstadt mit 18,7%).

Demgegenüber stehen Stadtteile mit einem Seniorenanteil von über 60%. Dazu gehören Landrain (79,5%), Westliche Neustadt (72,0%), Südstadt (68,6%), Gesundbrunnen (63,8%), Frohe Zukunft (61,1%), Damaschkestraße und Nördliche Neustadt (jeweils 60,8%) sowie Heide Süd (60,4%). Im Stadtteil HeideSüd ist innerhalb der letzten 10 Jahre der stärkste Anstieg und sogar eine Verdopplung der Altenquote zu verzeichnen.

Hohe Anteile haben Seniorenhaushalte damit in Quartieren der Großwohnsiedlungen, wo sie als Generation der Erstbezieher dort verblieben und mit ihrer Siedlung gealtert sind. Dies betrifft vor allem die Südstadt und die Westliche Neustadt. Weiterhin gehören zu diesen präferierten Altenwohnorten von genossenschaftlichem Wohnungsbau und älteren Einfamilienhausbeständen geprägte Siedlungen am Rande der Innenstadt und der Gründerzeitquartiere. Das sind insbesondere Landrain und Frohe Zukunft im Norden sowie Damaschkestraße und Gesundbrunnen im Süden.

Seniorenanteil nach Stadtteilen

Grafik: Stadt Halle (Saale), Fachbereich Einwohnerwesen.

Prognosen und Herausforderungen für die Stadtgesellschaft

Fest steht: Die Zahl der Seniorinnen und Senioren in Halle wird weiter steigen. Dabei nimmt die Anzahl jüngerer Seniorinnen und Senioren perspektivisch ab, während die Zahl der betagten Personen und somit der Pflegebedarf ansteigt. Damit werden zunehmende Herausforderungen an (pflegende) Angehörige und Pflegedienstleistungen verbunden sein.

Eine starke Zunahme des Altenanteils wird insbesondere für die Silberhöhe vorhergesagt. Die Ortslagen Radewell/OsendorfBöllberg/Wörmlitz sowie Büschdorf stehen zudem prototypisch für künftig alternde große Einfamilienhausgebiete.

In den prognostizierten Stadtteilen mit Zunahme an Älteren sind deshalb in den kommenden Jahren eine umfassende und weitgehend barrierefrei zugängliche Infrastruktur, kurze Wege, Kontaktmöglichkeiten und eine seniorengerechte Gestaltung von Wohnungen sowie des Wohnumfelds von besonderer Bedeutung. Gezielte Investitionen der Stadt und der Wohnungsunternehmen sind damit unumgänglich.