AWO warnt vor dramatischen Folgen der geplanten Haushaltskürzungen des Bundes

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Kampagnenstart: „Die Letzte macht das Licht aus. Stoppt den Sparhaushalt!“ 

Halle. AWO. Der Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2024 sieht einen Kahlschlag im sozialen Bereich vor. Unter dem Motto „Die Letzte macht das Licht aus. Stoppt den Sparhaushalt!“ sensibilisiert die Arbeiterwohlfahrt für die Folgen des geplanten Sparkurses mit einer bundesweiten Kampagne und fordert den Bundestag dazu auf, Korrekturen am Entwurf der Regierung vorzunehmen.

Die AWO in Sachsen-Anhalt und auch der AWO Regionalverband Halle-Merseburg e.V. beteiligen sich an der deutschlandweiten Kampagne mit Aktionstagen in der Region, einem Aktionstag in Berlin und digitalen Aktionen. Die Kampagne läuft bis zum 16. November 2023.

Massive Einschnitte

Der Entwurf zum Bundeshaushalt 2024 sieht massive Einschnitte für die soziale Infrastruktur vor: sei es bei den Freiwilligendiensten, in der Bezuschussung der Pflegeversicherung oder in den Beratungsstrukturen. Bundesweit stehen damit u.a. bis zu 35.000 Freiwilligenplätze und jede dritte Migrationsberatungsstelle vor dem Aus.

Durch die Kürzung im Bereich der Freiwilligendienste würde vielen jungen Menschen in Sachsen-Anhalt die Chance verwehrt, sich auszuprobieren und Neues (kennen) zu lernen. In zahlreichen AWO Einsatzstellen würden die dort betreuten Menschen die zugewandte Unterstützung und den Kontakt zu potentiellen Nachwuchskräften verlieren.

Das Programm Respekt Coaches befähigt junge Menschen dazu, sich für eine vielfältige Gesellschaft einzusetzen. Durch die vorzeitige Beendigung des Programmes zum 31.12.2023 wird eine große Zahl Jugendlicher Zugänge zu politischer Bildung verlieren.

Dr. Gaby Hayne, Geschäftsführerin des AWO Regionalverbandes Halle-Merseburg e.V.: „Die im Bundeshaushalt 2024 geplanten Einschnitte im sozialen Bereich wären immens und würden Gelder beschneiden, die schon zum jetzigen Zeitpunkt oftmals nicht ausreichen, um eine angemessene Unterstützung in unserer Gesellschaft sicherzustellen“.

Steffi Schünemann, Vorständin Verband & Sozialpolitik des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V.: „Es geht um die entscheidende Frage, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. In einer Gesellschaft, die sich dem Prinzip sozialer Gerechtigkeit und Solidarität verpflichtet fühlt oder einer Gesellschaft, in der Unterstützungsstrukturen kaputtgespart werden und damit Teilhabe erschwert wird. Wir werden während der Haushaltsverhandlungen mahnen und warnen. Wir müssen in die Menschen und den sozialen Zusammenhalt investieren, um künftige Herausforderungen gemeinsam zu meistern“.

Die Kampagne läuft bis zur Verabschiedung des Haushalts im Deutschen Bundestag, die für den 1. Dezember 2023 erwartet wird. Einrichtungen und Dienste der Arbeiterwohlfahrt in ganz Deutschland beteiligen sich online und mit Aktionen vor Ort. Unter dem Hashtag #LichtAus werden die Auswirkungen der geplanten Kürzungen beleuchtet. 

Alle Infos zur Kampagne: http://lichtaus.awo.org