ADFC kritisiert vergessene Sanierung der Fuß- und Radwege entlang der Europachaussee

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Halle. ADFC. Die Europachaussee in Halle (Saale) strahlt nach Sanierung in widersprüchlichem Glanz. Bei der Asphalterneuerung wurden die erheblichen Schäden am straßenbegleitenden Fuß- und Radweg übergangen. Für den ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) zeigt sich hier ein häufiges Symptom der mangelhaften Infrastruktur.

Nach der Sanierung des Straßenbelages hat die Europachaussee auch zwischen Äußerer Kasseler Straße und Dieselstraße wieder eine bestens benutzbare Fahrbahn. Der in diesem Bereich parallel zur Europachaussee verlaufende Fuß- und Radweg wurde allerdings im Zuge dieser Baumaßnahmen nicht saniert – obwohl das dringend nötig gewesen wäre. Denn hier durchziehen starke Wurzelaufbrüche den Asphalt und stellen ein erhebliches Unfallrisiko dar. Warum wurde der Fuß- und Radweg nicht in einer Maßnahme mit der Fahrbahn saniert?

Der ADFC kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Radfahrer*innen an dieser für ihren Alltagsverkehr wichtigen Verbindung bei der Sanierungsplanung zu wenig Beachtung gefunden haben. Die Situation wird dadurch verschärft, dass der Weg in beide Richtungen benutzt werden muss. Bei Gegenverkehr kann man darum auch nicht auf weniger beschädigte Seite ausweichen. In der Vergangenheit wurden zwar teilweise Ausbesserungen vorgenommen, sie blieben aber rein oberflächlich. Die Wurzeln bahnen sich ihren Weg auch durch den neuen Belag. Hier fehlen offensichtlich adäquate Wurzelsperren. Ist das ein chronischer Mangel oder ein Planungsfehler? Für alle Nutzenden ist ein Weg in diesem Zustand mindestens ärgerlich – und kann kreuzgefährlich werden.

Verkehrsinfrastruktur besteht bei weitem nicht nur aus Fahrbahnen und auch nicht nur aus Neubau. Die nötige Pflege und Instandhaltung kommen besonders bei Radwegen in Halle (Saale) oft zu kurz – das betrifft die Sanierung der Fahrbahn ebenso wie Grünschnitt und Reinigung oder Räumung im Winter.