Halle. MS. Sachsen-Anhalt fördert neue Strukturen in Halle, um Menschen mit Behinderungen eine bessere Teilhabe am öffentlichen und kulturellen Leben zu ermöglichen. Sozialministerin Petra Grimm-Benne hat heute zwei Zuwendungsbescheide über insgesamt 93.965 Euro an die Stadt Halle überreicht. „Wenn es darum geht, die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu verwirklichen, kommt den Kommunen eine herausragende Bedeutung zu“, sagt Grimm-Benne. „Klar ist aber auch, ein inklusives Gemeinwesen ist ein Gewinn für alle Bürgerinnen und Bürger, nicht ausschließlich für Menschen mit Behinderung.“
Über den Landesaktionsplan „einfach machen – Unser Weg in eine inklusive Gesellschaft“ beteiligt sich Sachsen-Anhalt mit 43.965 Euro an der Finanzierung eines akustischen Blindenleitsystems für den Marktplatz in Halle. Damit soll das Stadtzentrum barrierefreier gestaltet werden. Ein Feldversuch zusammen mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt war erfolgreich verlaufen. Die Technologie basiert auf dem Bluetooth-Standard und nutzt akustische Signale, um Gefahrenbereiche wie Baustellen oder weitere Hindernisse im öffentlichen Raum rechtzeitig über Smartphones zu signalisieren und somit zu entschärfen.
Das zweite Projekt fördert barrierefreie Kulturveranstaltungen, das Land beteiligt sich daran mit 50.000 Euro. Mit einer bislang einmaligen Kooperation sollen das Musiktheaterstück „Peter und der Wolf“ und das Schauspiel „Abschiedsdinner“ mit Gebärdensprache im regulären Spielplan der Bühnen Halle aufgeführt werden. Jeweils mit Audiodeskription sollen die Oper „La Boheme“ und das Schauspiel „Hase und Igel“ angeboten werden. Bei dieser akustischen Bildbeschreibung wird es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglicht, visuelle Vorgänge besser wahrnehmen zu können. Das macht in beiden Fällen die Übersetzung neuer Drehbücher, neue Proben und das Testen technischer Einstellungen erforderlich.