Stadt schaltet drei Brunnen wieder an

Brunnen
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Halle. PSt. Nach der Reparatur des bekannten Kaktusbrunnens in Neustadt, der Restaurierung des Großen-Buna-Brunnens am Rosengarten und der Beseitigung der Vandalismusschäden an der Brunnenstele in Heide-Nord hat die Stadt jetzt drei künstlerisch gestaltete Brunnen wieder in Betrieb genommen.

Die Beigeordnete für Kultur und Sport, Dr. Judith Marquardt: „Die Brunnen in Halle sind nicht nur ein beliebter Treffpunkt in den Stadtteilen und tragen zu einem besseren Mikroklima bei, sondern sie sind auch herausragende künstlerische Zeugnisse der Zeitgeschichte. Ich freue mich sehr, dass diese drei Brunnen wieder in Betrieb genommen werden konnten.“

So sind am Kaktusbrunnen im Carl-Schorlemmer-Ring in Halle-Neustadt die letzten Bauzäune an der seit mehreren Jahren wegen diverser Bauschäden defekten Anlage abgebaut worden. Die Stadt hat die 1983 vom halleschen Bildhauer Peter Michael geschaffene Anlage technisch instandgesetzt und auch das Umfeld des Brunnens neu gepflastert. Rund 50.000 Euro haben die aufwändigen Arbeiten gekostet. Der Kaktusbrunnen besteht aus gebranntem Klinker und Keramik. Peter Michael studierte bis 1966 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bei Gerhard Lichtenfeld und arbeitete freiberuflich. Von ihm stammt u.a. auch der Drachenbrunnen an der Marktkirche. Der Kaktusbrunnen ist täglich von 11 bis 18 Uhr in Betrieb.

Am Großen Bunabrunnen an der Merseburger Straße aus dem Jahr 1964 hat die Stadt fehlende Teile der denkmalgeschützten Metallplastik ergänzen lassen. Der Brunnen wurde vom bekannten Berliner Kunstschmied und Metallgestalter Fritz Kühn (1910 bis 1967) geschaffen. Von ihm stammt auch der Brunnen „Schwebender Ring“ am Strausberger Platz im Zentrum der Karl-Marx-Allee in Berlin. Die fehlenden Teile wurden anhand der vorhandenen Befestigungen und historischen Fotos aus der Werkstatt des Künstlers identifiziert und angefertigt. Die Restaurierung des Großen Bunabrunnens erfolgte unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten. Die Röhrenplastik des rund acht Meter hohen Brunnens wurde vervollständigt und zeigt wieder die bauzeitliche Qualität. Die Kosten der Restaurierung beliefen sich auf knapp 15.000 Euro und wurden aus städtischen Eigenmitteln bezahlt. In Betrieb ist der Brunnen täglich zwischen 11 und 22 Uhr.

Auch der Keramikbrunnen der halleschen Keramikerin Beatrix Weißflog in Heide-Nord ist repariert. Die Stadt hat die durch Vandalismus in der Silvester-Nacht zerstörten Teile der 1999 montierten Anlage neu anfertigen und einbauen lassen. So musste ein großer Wasserspeier der Brunnenstele neu modelliert, gebrannt und glasiert werden. Der aufwändige Einbau der neuen Teile hat sich auch wetterbedingt immer wieder verzögert. Die Arbeiten kosteten die Stadt Halle (Saale) rund 3.700 Euro. Der Brunnen ist das einzige Wasserspiel im Stadtteil und wurde sofort nach Wiederinbetriebnahme in der vergangenen Woche von den Kindern des Viertels begeistert angenommen.