Halle/LAV. Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt hat in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt (LAV) den Jahresbericht der Arbeitsschutzverwaltung für die Jahre 2023 und 2024 veröffentlicht.
Der Bericht zeigt, wie vielfältig die Aufgaben der Arbeitsschutzverwaltung sind – von der Beratung und Überwachung von Betrieben über Produktprüfungen bis hin zu Unfalluntersuchungen. Ziel bleibt es, die Arbeit in Sachsen-Anhalt sicher und gesund zu gestalten.
Im Rahmen der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) wurden landesweit zahlreiche Betriebsbesichtigungen mit Systembewertung („BmSys“) durchgeführt. Dabei zeigt sich: Größere Unternehmen verfügen häufiger über eine geeignete Arbeitsschutzorganisation, während kleine Betriebe weiterhin Nachholbedarf bei Gefährdungsbeurteilungen haben. Hier bleibt Prävention ein zentrales Handlungsfeld.
Die Marktüberwachungsaktionen dienen dem Schutz von Beschäftigten und Verbrauchern.
- Isolierte Handwerkzeuge: In 5 von 20 geprüften Werkzeugtypen wurden Sicherheitsmängel festgestellt. In zwei Fällen wurde der Vertrieb eingestellt.
- Schutzhandschuhe aus Leder: Keine Überschreitung des Grenzwerts für Chrom(VI), jedoch formale Mängel bei vier Produkten.
Im Jahr 2023 wurden über 80.000 Fahrerarbeitstage kontrolliert. 166 Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten führten zu Bußgeldern in Höhe von rund 81.000 Euro. Besonders die Kurier- und Paketdienste stehen weiterhin im Fokus der Aufsicht.
Eine neue Aufgabe ist durch die die Einführung des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) im April 2024 entstanden: Erlaubniserteilung für und Kontrolle von Cannabis-Anbauvereinigungen. Bis Ende 2024 wurden in Sachsen-Anhalt 16 Anträge gestellt, die Hälfte davon wurde positiv beschieden.
2023 und 2024 waren insgesamt 18 tödliche Arbeitsunfälle zu untersuchen. Ziel ist es, die Ursachen gründlich zu analysieren, um künftig vergleichbare Unfälle zu vermeiden und die Arbeitssicherheit weiter zu verbessern.
„Unsere Arbeitsschutzverwaltung leistet einen wichtigen Beitrag dafür, dass Menschen in Sachsen-Anhalt sicher und gesund arbeiten können“, betont Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. „Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die täglich dafür Sorge tragen, dass Arbeitsschutz nicht nur Vorschrift, sondern gelebte Praxis ist.“
Der vollständige Jahresbericht 2023/2024 steht im >> Verbraucherschutzportal zur Verfügung.