Schulsozialarbeit: AWO fordert von Bildungsministerin Feußner mehr Engagement

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Halle. AWO. In einem Offenen Brief fordern die AWO Sachsen-Anhalt, das Landesjugendwerk in Sachsen-Anhalt sowie der Landeseltern- und Landesschülerrat das Bildungsministerium des Landes Sachsen-Anhalt auf, die Schulsozialarbeit dauerhaft zu sichern und den Einstieg in ein eigenes Landesprogramm gezielt voran zu treiben. Auch die AWO Halle-Merseburg als Träger von Schulsozialarbeit in Halle und im Saalekreis unterstützt die Forderung.

„Unsere 16 Schulsozialarbeiter*innen stehen mit hohem Engagement Kindern und Jugendlichen tagtäglich zur Seite beim hochsensiblen Prozess des Erwachsenwerdens und unterstützen Schüler*innen, Eltern und Pädagog*innen vor Ort in den Schulen. Sie ermöglichen Bildungschancen, helfen bei Problemen, schlichten Streitigkeiten und Unterstützen beim Erreichen des Schulabschlusses. Für diese Vertrauensarbeit braucht es jedoch endlich kontinuierliche Rahmenbedingungen für die Schulsozialarbeiter*innen in Sachsen-Anhalt. Wir fordern deshalb den Übergang des unsicheren „Projektstatus“, welchen wir seit 2009 im Land haben, in ein landeseigenes Programm für alle Schulen. Die soziale Bildung und Unterstützung der nächsten Generationen darf nicht von projetbezogener Förderung abhängen.“

Ulrike Pilz, Bereichsleiterin Beratung und Begleitung bei der AWO Halle-Merseburg

Sachsen-Anhalt ist das Land mit der höchsten Schulabbrecherquote und der zweithöchsten Armutsquote bei unter 18-jährigen (25,2 Prozent). Die Schulsozialarbeit wird seit 2008 mit Hilfe des Förderprogrammes „Schulerfolg sichern“ umgesetzt. Seit 14 Jahren bleibt Schulsozialarbeit damit im „Projekt-Status“ – mit all den Unsicherheiten und Befristungen. Die AWO fordert deshalb, dass die Schulsozialarbeit, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, mit einem eigenen Landesprogramm verstetigt werden muss.