Umsätze des Bauhauptgewerbes in Sachsen-Anhalt 2023 über Vorjahresniveau

Hausdach
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Halle. PSt. Die Betriebe des Bauhauptgewerbes (Hoch- und Tiefbau sowie Vorbereitende Baustellenarbeiten) Sachsen-Anhalts erwirtschafteten in den Monaten Januar bis Dezember 2023 einen baugewerblichen Umsatz in Höhe von 2.986,1 Mio. Euro, wie das Statistische Landesamt mitteilt. Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Umsatz damit nominal (nicht preisbereinigt) um 7,9 % zu. Dabei hatte die Hälfte der 6 Bausparten nominal höhere Umsätze als vor Jahresfrist.

Den größten Umsatzeinbruch verbuchte der öffentliche Hochbau (-30,5 Mio. Euro bzw. -18,6 %), gefolgt vom sonstigen Tiefbau (-35,9 Mio. Euro bzw. -8,2 %). Betrachtet man das gesamte Jahr 2023 wurde die Umsatzdynamik von den Bauaktivitäten im gewerblichen und industriellen Hochbau (+66,4 Mio. Euro bzw. +16,0 %) und im gewerblichen und industriellen Tiefbau (+175,3 Mio. Euro bzw. +21,9 %) getragen, rund 48,9 % aller baugewerblichen Umsätze wurden in diesen Bereichen erzielt. Die Zunahme des nominalen Umsatzes ist allerdings auch auf die immer noch leicht steigenden Baupreise zurückzuführen. Der reale (preisbereinigte) Umsatz ging dagegen 2023 um 3,2 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Die 6 Bausparten erfuhren dabei Umsatzveränderungen zwischen -25,5 % im öffentlichen Hochbau und +8,2 % im gewerblichen und industriellen Tiefbau.

Die Auftragseingänge in Sachsen-Anhalt entwickelten sich 2023 entgegengesetzt zu den Umsätzen. Die Betriebe des Bauhauptgewerbes verbuchten Auftragseingänge in Höhe von 2.667,2 Mio. Euro, das entsprach nominal einem Minus um 1,1 % zum Vorjahreszeitraum. Mit Zuwächsen konnten auch hier die Betriebe des gewerblichen und industriellen Hoch- und Tiefbaus punkten. Hier lag das Ordervolumen 2023 insgesamt für die beiden Sparten bei 1 407,7 Mio. Euro (+13,3 %). Die neuen Aufträge im Wohnungsbau waren dagegen stark rückläufig (-107,6 Mio. Euro bzw. -31,7 %). Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang lag 2023 um 12,0 % niedriger als im Vorjahr. Hierbei entwickelte sich die Nachfrage in Hoch- und Tiefbau ähnlich: Im Hochbau wurden 13,4 % weniger Aufträge akquiriert, im Tiefbau 11,4 % weniger. Die Spanne der relativen Veränderungen bei den einzelnen Bausparten bemisst sich zwischen -38,6 % beim Wohnungsbau und +13,4 % beim gewerblichen und industriellen Hochbau.

Im Berichtsjahr 2023 waren mit durchschnittlich 17.168 tätigen Personen 1,2 % mehr Menschen im sachsen-anhaltischen Bauhauptgewerbe beschäftigt als zum vergleichbarem Zeitpunkt 2022. Diese Beschäftigten leisteten an 250 Arbeitstagen insgesamt 20,1 Mio. Arbeitsstunden und bezogen Entgelte in Höhe von 707,3 Mio. Euro (+0,6 % bzw. +5,8 %).

Bei den befragten Betrieben handelt es sich um Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr tätigen Personen.