Halle. StatLa. Im Jahr 2022 gab es in Sachsen-Anhalt 91 Adoptionen, 20 zur Adoption vorgemerkte Kinder und 85 Adoptionsbewerbungen. Außerdem befanden sich 92 Kinder in Adoptionspflege zur Eingewöhnung bei den Adoptionsbewerberinnen und -bewerbern. Im Durchschnitt gab es damit 4 Adoptionsbewerbungen auf ein zur Adoption vorgemerktes Kind. Damit lag Sachsen-Anhalt leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt von 5 Bewerbungen pro Kind (2021).
Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, ist die Verteilung zwischen Adoptionsbewerbungen und zur Adoption vorgemerkten Kindern seit Beginn der Erhebung etwa gleichbleibend. Seit dem Jahr 2000 gab es immer mehr Bewerbungen, als zur Adoption vorgemerkte Kinder. Der Wert lag dabei in den letzten 23 Jahren zwischen durchschnittlich 2 und 8 Bewerbungen pro Kind.
Insgesamt war die Anzahl der Adoptionen jedoch weiterhin rückläufig (2022/2021: -12 Adoptionen). Im Durchschnitt gab es in den letzten 10 Jahren rund 99 Adoptionen pro Jahr, dieser Wert wurde deutlich unterschritten.
Auch 2022 wurden vorwiegend Kinder im Alter von unter 3 Jahren adoptiert (69,2 %). Dieser Wert war ungefähr 6-mal höher als in den übrigen Altersgruppen und war damit ein fortlaufender Trend. Es war der höchste Anteil an allen Adoptionen, der jemals in Sachsen-Anhalt erfasst wurde.
Adoptiveltern wurden 2022 am häufigsten Personen, die kein Verwandtschaftsverhältnis zum Kind hatten (57 Adoptionen; 62,6 %). 34 Adoptionen (37,4 %) erfolgten durch ein Stiefelternteil, also durch eine Partnerin oder einen Partner des leiblichen Elternteils. Innerhalb der Verwandtschaft wurde 2022 in Sachsen-Anhalt kein Kind adoptiert.
In Sachsen-Anhalt gab es 2022 keine anerkannten Auslandsadoptionen, jedoch ein eingeleitetes Verfahren zur Anerkennungs- und Wirkungsfeststellung. Die Erfassung der Anerkennung ausländischer Adoptionsentscheidungen wurde 2022 in die jährliche Erhebung der Adoptionsstatistik aufgenommen und wird seitdem bundesweit erhoben.