Kassenärztliche Vereinigung: Inflationsausgleich dringend notwendig

Kassenärztliche Vereinigung
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KVSA. Mit Blick auf die dritte Runde der Finanzierungsverhandlungen zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen für das Jahr 2024 am 13. September 2023 fordert der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA), Dr. Jörg Böhme: „Es bedarf dringend eines Inflationsausgleiches und eines Aufschlages für die fehlenden Ausgleiche der vergangenen Jahre.“ 

Grundsätzlich sei es notwendig, die Finanzierung der ambulanten Versorgung neu zu denken. Dr. Jörg Böhme: „Die Budgetierung muss ein Ende haben. Wir brauchen endlich eine angemessene Vergütung auf Basis einer Finanzierungssystematik, die Kostenentwicklungen nicht – wie es aktuell erfolgt – rückblickend, nach zwei Jahren, sondern frühzeitig erfasst und auch den Unternehmerlohn berücksichtigt. Das Betreiben einer eigenen Praxis wird aufgrund der anhaltend budgetierten ärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen bei steigenden Praxis-, Personal- und Investitionskosten immer unrentabler, die Einnahmen decken immer weniger die notwendigen Ausgaben. Das hält auf Dauer kein Praxisinhaber durch.“

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, so Dr. Böhme, dass das derzeitige Prinzip der Finanzierungsverhandlungen nicht funktioniert und die Schlechterstellung der Praxen zementiert. Es brauche jetzt ein verbindliches und langfristig angelegtes Maßnahmenpaket zur Beseitigung der seit Jahren herrschenden Unterfinanzierung und zunehmenden Benachteiligung der Praxen gegenüber dem stationären Bereich.

„In Zeiten des zunehmenden Mangels an Arztzeit ist eine den aktuellen Gegebenheiten angepasste, auskömmliche Finanzierung der Praxen dringend notwendig und ein positives Signal für den Nachwuchs von Ärzten, Psychotherapeuten und Medizinfachberufen. Denn  nur so kann auch in Zukunft die ambulante Versorgung unserer Bevölkerung sichergestellt werden“, appelliert der KVSA-Vorstandsvorsitzende.