Fit mit Frittenfett
Halle. DB. DB Cargo setzt einen neuen Maßstab für klimafreundlichen Schienengüterverkehr in Ostdeutschland: Ab sofort tanken die Rangierlokomotiven auf dem Rangierbahnhof in Halle ausschließlich Hydrotreated Vegetable Oil (HVO), einen Biokraftstoff aus biologischen Rest- und Abfallstoffen. Mit HVO sind nahezu CO2-neutrale Lieferketten bis zur letzten Meile möglich. Auch die modernste Maschine der DB – die Zweikraftlok der DB Cargo – kommt sehr gut mit dem Treibstoff aus altem Frittenfett zurecht. Die hybride Lokomotive erhöht die Effizienz und Nachhaltigkeit für die Lieferketten der Cargokunden.
Die Umstellung der Tankstelle auf den umweltfreundlichen Kraftstoff wurde von DB Energie realisiert. Mit einem Umschlag von rund 1 Million Liter HVO100 ist die Tankstelle in Halle die größte HVO-Tankstelle im Osten Deutschlands. DB Cargo wird in diesem Jahr bundesweit rund acht Millionen Liter klimaneutralen Kraftstoff nutzen und damit etwa 25.000 Tonnen CO2 einsparen. Bis zum Jahr 2028 will DB Cargo rund 24 Millionen Liter HVO vertanken und dadurch die Umwelt um etwa 72.000 Tonnen CO2 entlasten.
Die von Diesel auf HVO100 umgestellte Schienentankstelle in Halle steht auch anderen Bahnunternehmen zur Verfügung. Weitere HVO-Tankstellen in Ostdeutschland gibt es in Magdeburg-Rothensee und Katzhütte. Schon jetzt betreibt DB Energie bundesweit 21 Tankstellen, an denen der Biokraftstoff getankt werden kann.
Sowohl die bis zu 60 Jahre alten Lokmodelle wie auch die modernste Lokgeneration von DB Cargo sind für den Betrieb mit Biokraftstoff ausgelegt. Seit rund drei Monaten bewährt sich die moderne Zweikraftlok im harten Praxiseinsatz bei den Kunden der DB Cargo. Mit Investitionen in die Zweikraftlokomotiven des Typs Siemens „Vectron Dual Mode light“ setzt DB Cargo ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit.
Der Ausstieg aus dem Diesel ist ein zentraler Hebel für die DB, um bis 2040 klimaneutral zu werden. Der Konzern verfolgt dabei einen technologieoffenen Ansatz. Bei Diesel-Bestandsfahrzeugen setzt die DB auf Brückentechnologien wie alternative Kraftstoffe, bei Neufahrzeugen auf neue Antriebsformen wie Wasserstoff und Batterietechnologie. Diese Maßnahmen ergänzen die klassische Elektrifizierung über Oberleitungen und elektrische Traktion.