Handwerker werden zur Mangelware 

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Halle. HWK. Die konjunkturelle Situation im Handwerk wird von den Unternehmen geringfügig schlechter eingeschätzt als im Vorquartal, ist aber den Zahlen nach weiterhin gut. Die Erwartung an die Wirtschaftsentwicklung ist jedoch negativ. „Wie sich die Situation in den nächsten Monaten und im kommenden Jahr entwickelt, bleibt abzuwarten“, sagt Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle. „Die Betriebe verweisen auf die Verschlechterung der Rahmenbedingungen aber vor allem auf den immer stärker werdenden Fachkräftemangel.“ 

Der Index der Geschäftslage liegt mit plus 35 nur 3 Indexpunkte unter dem des Vorquartals (plus 38). Gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal (plus 30) ist das eine Zunahme um 5 Punkte.  

Die Konjunkturerwartungen der Betriebe waren deutlich rückläufig. Der Index der Geschäftserwartungen für das kommende Quartal verringerte sich aber auf minus 10 (Vorquartal minus 1). 24 Prozent der Betriebe erwarten eine verschlechterte Lage, am häufigsten in den Bauhaupthandwerken (47 Prozent).

Die Zahl der Beschäftigten ist im 3. Quartal leicht um 500 auf 61.500 gesunken. Der stetige Beschäftigungsrückgang setzt sich somit fort. Besonders stark geht weiterhin die Beschäftigtenzahl in den Bauhaupt- und Ausbauhandwerksbetrieben zurück. 

Die Umsätze im Handwerk stiegen im 3. Quartal um nominal 1 Prozent. 29 Prozent der Betriebe meldeten Umsatzzuwächse, 31 Prozent Rückgänge. Angesichts der anhaltenden Inflation ist von einem real schrumpfenden Handwerksumsatz auszugehen.

Die Auftragsreichweiten sind deutlich um 1,1 Wochen auf jetzt 6,7 Wochen gesunken. Die durchschnittliche Auslastung der Betriebe liegt bei 83 (Vorquartal 84, Vorjahr 83) Prozent. 

Die Zahl der Mitgliedsbetriebe ist praktisch stabil. Sie sank im 3. Quartal um 32 gegenüber dem Vorquartal auf 13.131. Gegenüber dem Vorjahresquartal sind es 213 Betriebe weniger