Stadt gedenkt dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953

Gedenken 17.06.
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Halle. PSt. Mit einer Ausstellung in der 1. Etage des Ratshofs, Marktplatz 1, gedenkt die Stadt Halle (Saale) gemeinsam mit der Gedenkstätte Roter Ochse dem Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953. Die Schau trägt den Titel „Menschen Recht Freiheit Protest“. Bürgermeister Egbert Geier eröffnet diese am Montag, 17. Juni 2024, um 16 Uhr.

Die Ausstellung im Ratshof fokussiert auf das Protestgeschehen am 17. Juni 1953 in Sachsen-Anhalt. 25 Tafeln zeigen die Vor-, Nach und Wirkungsgeschichte des Aufstands anhand von Fotos, Tondokumenten und Zeitzeugenberichten. Erarbeitet wurde die Schau von der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erarbeitet, gefördert wurde sie von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt; Kooperationspartnerin ist die Gedenkstätte Moritzplatz.

Außerdem legt die Stadt Halle (Saale) am Vormittag ein Gebinde an der Gedenkstätte für den Aufstand vom 17. Juni am Hallmarkt nieder. Einwohnerinnen und Einwohner sind eingeladen, ebenfalls Blumen und Kränze niederzulegen.

Hintergrund
Am Morgen des 17. Juni 1953 zogen in Halle, ausgehend vom Waggonbau Ammendorf, tausende Arbeiter zum Marktplatz. Ihre zentralen Forderungen lauteten Rücknahme von Normerhöhungen, Rücktritt der Ulbricht-Regierung und die Wiedervereinigung Deutschlands. Am Nachmittag versammelten sich 60.000 Menschen auf dem Hallmarkt. Daraufhin verhängte der sowjetische Stadtkommandant das Kriegsrecht, Panzer fuhren auf, und im ehemaligen Bezirk Halle wurden in der Folge insgesamt 16 Menschen getötet, viele Menschen zu Haftstrafen und sogar zum Tode verurteilt.