Halle. B’90. Halle zählt in Deutschland zu den Städten mit der höchsten Kinderarmut und einer vergleichsweise hohen sozialen Segregation. 2021 hat der Stadtrat die Einrichtung eines Bildungsbeirats beschlossen. Seit Anfang 2022 berät er die Stadt bei der Weiterentwicklung der kommunalen Bildungslandschaft. Schwerpunkt dabei waren die Bildungschancen von Kindern in Kitas und Grundschulen, vor allem in den von Kinderarmut besonders betroffenen Stadtvierteln.
In einer intakten Familie aufzuwachsen, ist ein wichtiger Garant für die Entwicklung einer gesunden Persönlichkeit. Nicht immer sind alle notwendigen Ressourcen hierfür vorhanden und deswegen brauchen benachteiligte Familien Unterstützung. Mit Blick auf den Tag der Familie am 15. Mai müssen deshalb die Empfehlungen des Bildungsbeirats ernstgenommen und umgesetzt werden.
Stadträtin Dr. Inés Brock-Harder (Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) erklärt hierzu: „Im Februar 2024 hat der Bildungsbeirat seine Handlungsempfehlungen vorgelegt und vier Handlungsfelder und umfangreiche Handlungsoptionen identifiziert, mit deren Hilfe ungleiche Startbedingungen für Kinder aus einkommensschwachen Haushalten besser ausgeglichen werden sollen. Dies sind die Bereiche Grundversorgung, Sprache, Ganztagsbetreuung sowie Freizeit und Quartier. Der Bildungsbeirat schlägt hierzu konkrete Handlungsempfehlungen vor, deren Umsetzung auf verschiedenen Verantwortungsebenen liegen (Bund, Land, Kommune). Diese Empfehlungen müssen nun umgesetzt werden und genau hierin besteht die eigentliche Herausforderung. Denn uns allen ist klar, dass das Geld kosten wird. Und weil das in Halle knapp ist, soll die Stadtverwaltung eine Prioritätenliste vorlegen. Unser Ziel ist es, auf der Basis dieser Einschätzung in den Haushaltsberatungen die finanziellen Grundlagen für die Umsetzung von Maßnahmen zur Unterstützung von benachteiligten Familien zu schaffen.“