Mitteldeutscher Rundfunk machte 2021 trotz GEZ-Gebühren von 610 Millionen Euro einen Verlust von 39 Millionen Euro

mdr
© H@llAnzeiger

Leipzig. MDR. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat das Geschäftsjahr 2021 mit einem Minus von 39 Millionen Euro abgeschlossen. Damit reichten die Einnahmen des MDR aus den GEZ-Gebühren in Höhe von 610 Millionen Euro (ab August 2021: 18,36 Euro monatlich je Haushalt) und die sonstigen Einnahmen nicht aus, um die Kosten zu decken.

Personalkosten steigen um 28 Millionen Euro

Die 2.054 Beschäftigten des MDR kosteten im Jahr 2021 234 Millionen Euro. Der MDR unterhält neben der Zentrale in Leipzig eine Programmdirektion in Halle sowie die Landesfunkhäuser in Erfurt, Dresden und Magdeburg. Daneben arbeiten Regionalkorrespondentinnen und Regionalkorrespondenten sowie Reporterinnen und Reporter des MDR in zahlreichen Städten und Regionen des Sendegebiets.

Allein die Intendantin und die Direktorinnen und Direktoren des MDR bezogen 2021 in Summe Bezüge in Höhe von 2,1 Millionen Euro vom MDR. Für die Intendantin Karola Wille waren 2021 zudem 4,6 Millionen Euro für ihre spätere Pension zurückgelegt.

Der Personalaufwand ist gegenüber dem Jahr 2020 um EUR 27,8 Millionen Euro gestiegen, weil die Aufwendungen für die Altersvorsorge der Beschäftigten um 26 Millionen Euro erhöht wurden.

Einnahmen reichen seit 2018 nicht mehr aus um Ausgaben zu decken

Dass die Ausgaben des MDR nicht mehr durch die Einnahmen gedeckt werden können, ist seit 2018 der Fall. Auch für 2022 rechnet der MDR mit einem Defizit von EUR 67,2 Millionen Euro.

Grafik: MDR.

Das kosten die Sendungen des MDR

Der MDR hatte 2021 einen Marktanteil von 10,3 % im MDR-Sendegebiet und produzierte verschiedene Sendungen. Die Kosten für die Sendungen sind sehr unterschiedlich, wie die Berechnungen des MDR aus dem Jahr 2020 zeigen (Beispiele):

  • MDR aktuell: 55.000 Euro pro Tag
  • MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE: 34.000 Euro pro Folge
  • Damals war’s: 80.000 Euro pro Folge
  • Liveübertragung Gottesdienste: 127.000 Euro pro Folge
  • Sport im Osten: 72.000 Euro pro Folge
  • Die Große Show der Weihnachtslieder: 559.000 Euro pro Folge