
Halle. MLU. Mit mehr als 3.700 Einträgen zu Personen aus der Geschichte des heutigen Gebiets von Sachsen-Anhalt ist das neue Biografieportal Sachsen-Anhalt online gegangen.
Die Einträge reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück. Der Bestand soll beständig erweitert werden. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können außerdem eigens recherchierte Biografien beisteuern. Das Portal ist eine Kooperation der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt sowie der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt.
Biografieportal Sachsen-Anhalt: www.histdata.uni-halle.de
“Biografien spielen in der Forschung zur Landesgeschichte eine wichtige Rolle. Sie ermöglichen es, historische Entwicklungen durch das Leben einzelner Personen erfahrbar zu machen und die großen historischen Zusammenhänge über individuelle Biografien und Lebensgeschichten darzustellen”, sagt die Historikerin Dr. Katrin Moeller von der MLU. Das Portal bündelt zunächst bereits existierende Biografien aus älteren Sammlungen. Dazu gehören zum Beispiel mehr als 1.600 Einträge zu Personen aus dem Magdeburger Biographischen Lexikon, über 1.200 Biografien von Professorinnen und Professoren der Universität Halle wie auch kleinere Bestände zu jüdischen Personen und bedeutenden Frauen aus der halleschen Stadtgeschichte. “Diese Daten sind mit dem neuen Portal nun unter einer gebündelten Adresse zu finden. Gleichzeitig bieten wir mit dem Portal eine Option, die Biografien langfristig zu sichern”, sagt Moeller, die an der MLU das Historische Datenzentrum Sachsen-Anhalt leitet. Alle Einträge werden dabei gemäß etablierter Standards angelegt, überprüft und strukturiert. Dazu gehört auch, dass die Einträge mit zusätzlichen Angaben – sogenannten Metadaten und Normdaten – ausgestattet werden. “So legen wir von Anfang an den Grundstein dafür, dass unsere Einträge perspektivisch auch in andere, nationale Biografieportale integriert werden könnten”, erklärt Moeller.
Der Bestand soll kontinuierlich erweitert werden. Dazu konnten auch Mittel im Rahmen der Digitalstrategie “Sachsen-Anhalt Digital 2030” eingeworben werden. “Neben den fachwissenschaftlichen Ergebnissen von Projekten zur sachsen-anhaltischen Landesgeschichte suchen wir auch explizit nach Beiträgen von Bürgerforscherinnen und -forschern. Diese können ihre eigenen biografischen Forschungen auf dem Portal langfristig veröffentlichen”, sagt Moeller.