Halle. PSt. Die Stadt Halle (Saale) erinnert am Mittwoch, 9. Oktober 2024, an die Opfer des antisemitisch und rassistisch motivierten Terroranschlags vom 9. Oktober 2019. Bereits am Morgen werden Kränze an den beiden Anschlagsorten, der Synagoge und dem ehemaligen Imbiss, niedergelegt. Dort können Einwohnerinnen und Einwohner der Opfer gedenken.
Bereits vormittags wird die Stadt an den beiden Gedenktafeln vor der Synagoge und in der Ludwig-Wucherer-Straße Kränze niederlegen – und damit in Erinnerung an die Opfer ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus und für mehr Solidarität setzen. Alle Hallenserinnen und Hallenser sind eingeladen, am 9. Oktober innezuhalten und an den beiden Gedenktafeln Blumen niederzulegen oder Kerzen anzuzünden.
Zum Zeitpunkt der ersten tödlichen Schüsse um 12.03 Uhr werden stadtweit die Kirchenglocken läuten – auch die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) wird ihre Fahrzeuge am nächsten geeigneten Abstellpunkt stoppen sowie mittels Durchsagen in den Fahrzeugen und Haltestellen zum Anschlagsgedenken informieren.
Nach 15 Uhr besucht unter anderem Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier den ehemaligen Imbiss in der Ludwig-Wucherer-Straße sowie um 16 Uhr die Synagoge.
Der Wochenmarkt auf dem Marktplatz schließt am Mittwoch, 9. Oktober 2024, bereits um 14 Uhr.
Um 17 Uhr beginnt die öffentliche Gedenkveranstaltung der Stadt in der Konzerthalle Ulrichskirche, zu der auch alle Einwohnerinnen und Einwohner herzlich eingeladen sind. Die Gedenkveranstaltung der Stadt kann im >> Livestream des MDR verfolgt werden.
Neben Bürgermeister Egbert Geier sprechen auch Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier, Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff sowie der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, Worte des Gedenkens. Zudem werden Betroffene und Beteiligte an den 9. Oktober 2019 erinnern. Umrahmt wird das Gedenken durch musikalische und künstlerische Beiträge der Bühnen Halle. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Stadt bittet darum, möglichst keine Taschen mitzubringen, um die Sicherheitskontrollen am Einlass zu erleichtern und den engen Zeitplan der Veranstaltung einhalten zu können.
Im Anschluss findet um 18.30 Uhr eine Andacht mit Musik auf dem Marktplatz statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind eingeladen, Kerzen zum gemeinsamen Entzünden mitzubringen. Auch die Teilnahme an der Andacht ist ohne Anmeldung möglich.
Im Zuge des Gedenkens am fünften Jahrestag des Anschlags werden neben den bereits angekündigten Straßensperrungen und absoluten Haltverboten vor allem im Paulusviertel auch folgende temporäre Unterbrechungen von Straßenbahn-Fahrten notwendig.
Straßenbahn-Sperrungen
- 15 Uhr bis 15.45 Uhr:
Ludwig-Wucherer-Straße, Höhe „Tekiez“ von (Besuch Bundespräsident) - 17.30 Uhr bis 20 Uhr:
Ludwig-Wucherer-Straße, Höhe „Tekiez“ von (Versammlung am „Tekiez“) - 18 Uhr bis 19.30 Uhr:
Marktplatz
Halteverbote
Die Stadt weist darauf hin, dass im Zuge des Gedenkens in einigen Straßen ein absolutes Haltverbot eingerichtet wird. Betroffen ist vor allem das Paulusviertel. So gilt von Dienstag, 8. Oktober, 18 Uhr, bis Mittwoch 9. Oktober, 18 Uhr, in folgenden Straßen ein absolutes Haltverbot:
- Ludwig-Wucherer-Straße vom Kreuzungsbereich Goethestraße bis Lessingstraße – beidseitig
- Paracelsusstraße von Lessingstraße bis Dittenbergerstraße – beidseitig
- Humboldtstraße von Paracelsusstraße bis Schillerstraße – beidseitig
- Schillerstraße ab Herderstraße bis Humboldtstraße – beidseitig
- Schillerstraße ab Humboldstraße bis Schillerstraße 28 – einseitig
- Bereich der Ulrichskirche und Kleine Märkerstraße bis Große Märkerstraße
Sperrungen
Zu den Veranstaltungszeiten werden jeweils auch Durchfahrten gesperrt. Die Stadt empfiehlt, die Bereiche zu umfahren. So werden etwa im Kreuzungsbereich Humboldt- und Schillerstraße die städtischen Fahrzeugblockiersysteme positioniert und zu den Veranstaltungszeiten an der Synagoge und am ehemaligen Imbiss verschlossen. Eine Durchfahrt für Anwohner und unbeteiligte Dritte ist dann nicht möglich.
Zusätzliche Hinweise
Von 15 Uhr bis 20 Uhr werden sämtliche Zufahrten zum Markt mittels mobiler Fahrzeugsperren der Polizei geschlossen. Der Taxi-Stand auf dem Marktplatz (vor dem ehemaligen Kaufhof-Gebäude) wird an diesem Tag nicht genutzt.