CDU kritisiert Stadtverwaltung wegen deutlicher Fehlplanungen bei Gymnasialplätzen

Feininger Gymnasium
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Halle. CDU. Die Verwaltung musste in der ersten Sitzung des Bildungsausschusses nach den Sommerferien ihre Prognosen zu den Schülerzahlen für weiterführende Schulen erheblich korrigieren: zusätzlich eingerichtete fünfte Klassen am Christian-Wolff-Gymnasium (CWG) und am Lyonel-Feininger-Gymnasium (LFG) erweisen sich als unnötig und schädlich, da zahlreiche Plätze an den anderen Gymnasien frei bleiben, was Folgen für die Bildungschancen betroffener Schüler hat.

Claudia Schmidt, auch Vorsitzende des Bildungsausschusses, erklärt: „Wir hatten rechtzeitig und wiederholt auf diese Fehlplanungen hingewiesen und Änderungsanträge dazu gestellt. Doch die CDU wurde von anderen Fraktionen überstimmt. Zahlreiche Schüler, die sich jetzt in den zusätzlich eingerichteten, vollen Klassen im CWG oder im LFG drängen, hätten Plätze im geringer ausgelasteten Gymnasium Südstadt oder im Hans-Dietrich-Genscher-Gymnasium finden können.“

Jan Riedel, Mitglied im Bildungsausschuss, ergänzt: „Nun haben wir an einigen Schulen zu viele, an anderen zu wenig Schüler, obwohl in diesem Jahr die Chance bestanden hätte, alle Gymnasien zahlenmäßig zukunftssicher aufzustellen. Das Verfahren, schon vorab, bevor sich eindeutige Tendenzen bei der Verteilung der Schulplätze abzeichnen, einzelne Schulen durch Satzungsänderungen auf neue Klassen zu verpflichten, ist kontraproduktiv. Die Prognosen der Stadt müssen besser werden. Wir fordern für das kommende Schuljahr eine angepasste Reaktion auf den tatsächlichen Schulplatzbedarf.“

In einigen gymnasialen Klassen in Halle fehlen nun jene Schüler, die auf die unnötig geschaffenen Plätze an den beiden Gymnasien CWG und LFG ausgewichen sind.  Diese Schüler werden wahrscheinlich in sehr kleine Oberstufen kommen, die möglicherweise im Bestand gefährdet sind. Folge ist, dass in diesen Oberstufen für die Schüler nur eine geringere Kursauswahl fürs Abitur möglich ist. Schmidt dazu: „Das ist nicht das optimale Bildungsangebot, das wir den Schülern in Halle bieten sollten.“ Andere Fraktionen hatten die Mitglieder der CDU-Fraktion in den Diskussionen im Stadtrat und im Bildungsausschuss noch verächtlich gemacht und auf der Notwendigkeit beharrt neue Klassen einzurichten. Nun zeigt sich, dass die Bedenken der CDU berechtigt waren und die Verwaltung in Zukunft anders agieren muss.