SPD zum Verkauf der Stephanuskirche: Bürgerbeteiligung ist wichtiger Baustein

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SPD-Fraktion sieht kreative Nutzungsmöglichkeiten

Halle. SPD. Die Stephanuskirche im Mühlwegviertel steht zum Verkauf. Der Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt bietet die Kirche, die seit 1967 entwidmet ist, mit einem Mindestgebot von 335.000 Euro zum Kauf an. Das Bieterverfahren läuft noch bis zum 20.02.2023 und verlangt ein Nutzungskonzept von den Bieter:innen.

Im kommenden Stadtrat, am 23.11.2022, stellt die SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale) zur Stephanuskirche eine umfangreiche Anfrage – u.a. ob sich die Stadt am Bieterverfahren beteiligen wird; welche städtebauliche Bedeutung der Kirche beigemessen wird und welche Nutzungsoptionen wünschenswert wären.

Beteiligung der Bürgerschaft ist wichtiger Baustein

Eric Eigendorf, Vorsitzender der SPD-Fraktion, hob die städtebauliche Bedeutung der Kirche im Mühlwegviertel hervor: „Der Straßenzug um die Stephanuskirche im Mühlwegviertel umrahmt von Wohnhäusern ist einmalig. Durch den Auszug der Universitäts- und Landesbibliothek steht sie seit 2014 leer. Der Leerstand sollte beendet werden, auch damit das Areal nicht zum Ziel von Vandalismus wird. Bereits in der Vergangenheit sind Teile des Gebäudes zu Schaden gekommen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis weitere Mängel hervortreten. Der Leerstand macht diesen Umstand nicht besser. Da das Land offensichtlich keine Verwendung für die Kirche mehr hat, ist das nun eingeleitete Bieterverfahren der richtige Schritt. Wichtig ist für die Zukunft aber, dass das Nutzungskonzept für den neuen Besitzer greift. Die Stephanuskirche darf nicht zum Spekulationsobjekt werden. Die Beteiligung der Bürgerschaft ist ein wichtiger Baustein im weiteren Verfahren.“

Kirche für Bevölkerung dauerhaft öffentlich zugänglich machen

„Auch aufgrund des herausragenden denkmalpflegerischen Wertes sowie aus Respekt gegenüber der Bedeutung des Kirchengebäudes für das Mühlwegviertel zur Entstehungszeit sollte mit dem zukünftigen Nutzungskonzept das einmalige Zeitfenster genutzt werden. Ziel sollte es sein, die Kirche für die lokale Bevölkerung dauerhaft öffentlich zugänglich zu machen. Damit wären viele Wege möglich. Die evangelische Kirche Mitteldeutschlands spricht hinsichtlich ihrer Leitlinien bei der Umnutzung von Kirchengebäuden von lokalen Symbolwerten. Vor diesem Hintergrund ist es sicher auch ratsam, die Evangelische Kirche Mitteldeutschlands in den weiteren Prozess einzubinden. In diesem Zusammenhang könnte auch ein Austausch im städtischen Planungsausschuss stattfinden“, so Dr. Silke Burkert, stellvertretende Vorsitzende, abschließend zur zukünftigen Nutzung der Stephanuskirche.