Landesamt für Verbraucherschutz Halle warnt vor Bade-Dermatitis

Ente
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Halle. LVA. Das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) weist darauf hin, dass besonders im Hochsommer nach längeren Hitzeperioden und bei Badewassertemperaturen über 24 °C gehäuft Fälle einer Bade-Ddermatitis auftreten können. Hierbei handelt es sich um unterschiedlich stark ausgeprägte Abwehrreaktionen des Körpers nach Kontakt mit Larven bestimmter Saugwürmer. Besondere Gefährdung besteht in Badegewässern mit einem hohen Besatz an Enten und anderen Wasservögeln.

Von befallenen Wasservögeln werden die Wurmeier mit dem Kot ins Wasser abgegeben. Aus diesen Eiern schlüpfen kleine Larven (Miracidien), die sich in bestimmten Süßwasserschnecken (Lymnea, Radix) zu einer neuen Larvengeneration (Zerkarien) entwickeln und wieder ins Wasser abgegeben werden. Dort suchen sie sich normalerweise ihre Endwirte (Wasservögel, hauptsächlich Enten) und durchbohren deren Haut, um sich in ihrem Darm zu geschlechtsreifen Würmern zu entwickeln.

Symptome beim Menschen

Wird fälschlicherweise der Mensch befallen, kommt es zu einer meist harmlosen Hauterkrankung, der Bade-Dermatitis. Der Erstbefall äußert sich in geröteten Flecken mit einem Durchmesser von rund 2 mm und leichtem Juckreiz, vergleichbar mit Mückenstichen.

Foto: LAV.

Beim Zweitbefall und bei sensiblen Personen kommt es zu stärkeren Abwehrreaktionen des Körpers mit Quaddelbildung und starkem Juckreiz.

Eine Linderung der Beschwerden erreicht man durch bestimmte Lotionen, die den Juckreiz vermindern. Die Läsionen heilen mit oder ohne Behandlung nach 10 bis 20 Tagen vollständig ab. Auf jeden Fall sollte ein Aufkratzen der Quaddeln vermieden werden, um Sekundärinfektionen vorzubeugen.

Bei heftigeren Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden. Treten starke allergische Reaktionen (Schwindel, Fieber, Übelkeit, Schweißausbruch) auf, muss ein Notarzt gerufen werden.

Wie kann man sich schützen?

  • Flache Uferbereiche bei bekanntem Zerkarienbefall meiden – hier besteht meist eine besondere Gefährdung für hier spielende Kinder
  • Wasserpflanzenreiche Uferbereiche meiden
  • Freiwasserzonen aufsuchen
  • Wasserfeste Sonnenschutzmittel verwenden
  • Nach dem Baden kräftig mit dem Handtuch abrubbeln, dadurch werden die Parasiten auf der Haut abgetötet
  • Nasse Badebekleidung ausziehen

Auf das Füttern von Enten und anderem Wassergeflügel sollte verzichtet werden – der Kot der Tiere kann Zerkarien enthalten und trägt Nährstoffe, die das Algenwachstum fördern, in das Wasser ein. Dadurch verschlechtert sich auf Dauer der Zustand des Gewässers.

Bei einem aufgetretenen Befall sollte man sich an das zuständige Gesundheitsamt wenden.