Weiterhin weniger Eheschließungen in Sachsen-Anhalt

Standesamt
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Halle. StatLa. im Jahr 2024 wurden in Sachsen-Anhalt insgesamt 3.029 Ehescheidungen erfasst. Damit setzte sich der langfristige Trend von sinkenden Ehescheidungen fort. Gegenüber 2023 verringerte sich die Anzahl der Ehescheidungen um 3,9 % und lag damit rund 1/4 unter dem Wert für 2015. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, sank die Anzahl der Ehescheidungen in den Landkreisen im Vergleich zu 2015 um 27,6 %, in den kreisfreien Städten um 22,7 %.

Städte

In den kreisfreien Städten wurden 2024 insgesamt 6,7 % mehr Ehescheidungen (849) als im Vorjahr gemeldet. Davon betrafen etwas weniger als die Hälfte (409) die Stadt Halle (Saale), die einen Anstieg von 5,4 % gegenüber 2023 verzeichnete. In der Landeshauptstadt Magdeburg wurden gegenüber dem Vorjahr etwas weniger Ehescheidungen gemeldet (-2,1 %). Damit lag die Landeshauptstadt mit 13,3 Ehescheidungen pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner unter der Quote von 18,0 Ehescheidungen pro 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner für die kreisfreie Stadt Halle (Saale). Den größten Anstieg unter den kreisfreien Städten verzeichnete indes die Stadt Dessau-Roßlau. Wurden dort 2023 noch
77 Ehescheidungen festgestellt, waren es 2024 mit 116 Verfahren 50,6 % mehr. Die Anzahl der Ehescheidungen lag in der Stadt Dessau-Roßlau mit 15,3 pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen denen der Landeshauptstadt Magdeburg und der Stadt Halle (Saale).

Landkreise

Auch bei den Landkreisen ergab sich kein einheitliches Bild. Insgesamt wurden für alle Landkreise 2.180 Ehescheidungen von den Gerichten übermittelt. Das waren 7,5 % weniger als 2023. In den meisten Landkreisen sank die Anzahl der Ehescheidungen im Vergleich zum Vorjahr. Nur in den Landkreisen Mansfeld-Südharz, Stendal und Anhalt-Bitterfeld wurden steigende Zahlen festgestellt. Dies waren auch gleichzeitig die Landkreise mit der höchsten Quote von Ehescheidungen pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner. In Anhalt-Bitterfeld lag diese bei 16,6, im Landkreis Stendal bei 15,5 und in Mansfeld-Südharz bei 15,4 Ehescheidungen pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Gegensatz dazu wurden im Saalekreis nur 9,0 Ehescheidungen pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner gemeldet. Damit wurden dort vergleichsweise wenige Ehen geschieden.

Erläuterungen
Die Berechnungen für die Anzahl der Ehescheidungen pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner basieren auf den Angaben der durchschnittlichen Jahresbevölkerung 2024 in den kreisfreien Städten und Landkreisen. Die Grundlage dafür war die Fortschreibung des Bevölkerungsstandes zum Stichtag 31. Dezember 2024 auf Basis der Ergebnisse des Zensus 2022.

In der Statistik über rechtskräftige Urteile in Ehesachen werden Ehescheidungen von gemischt- und gleichgeschlechtlichen Paaren erfasst. Zu beachten ist, dass Eheschließungen von gleichgeschlechtlichen Paaren erst seit 1. Oktober 2017 möglich sind. Davor bestand seit August 2001 die Option, eine eingetragene Lebenspartnerschaft einzugehen. Diese konnte ab 1. Oktober 2017 in eine Ehe umgewandelt werden.
Bei der ausgewiesenen Anzahl der Ehescheidungen handelt es sich um alle die im Berichtszeitraum (Berichtsmonat) von den Gerichten gemeldeten Ehescheidungen. Eine Bereinigung nach dem Tag der Rechtskraft des Gerichtsurteils/-beschlusses erfolgte nicht.