Halle. HWK. Die Bundesregierung will die Nutzung von Erdgas für Endverbraucher stark zurückdrängen und hat die Gemeinden zur Erstellung von Wärmeplänen verpflichtet, die auch der Planung dieses Ausstiegs dienen. Der Stadtwerke-Verband VKU hat nun die Bundesregierung aufgefordert, den Umstieg finanziell zu fördern. Dazu erklärte der Präsident der Handwerkskammer Halle, Thomas Keindorf: „Der erzwungene Ausstieg aus der Gasnutzung entwertet die jahrzehntelangen Investitionen in Gasnetze und führt zu hohen Kosten für die verbleibenden Nutzer“.
Gerade für Handwerksbetriebe, die im Kernbereich von Städten und Gemeinden arbeiten, wie etwa Bäcker oder Konditoren, sei die Nutzung von Erdgas als Energieträger Voraussetzung für die Produktion. Diese Betriebe könnten die Kosten für die Verteilnetze nicht allein tragen, da Gasnetze nur dann ökonomisch sind, wenn sich die Betreiberkosten auf viele Nutzer verteilen. Der Vorschlag, die Kosten für die Zerstörung des Gasnetzes durch Fördermittel zu bestreiten, würde zwar die unmittelbar betroffenen Kunden entlasten, aber die Kosten würden nur der Allgemeinheit aufgebürdet.
„Wir brauchen eine ergebnisoffene Diskussion, an deren Ende auch der Erhalt der Gasnetze stehen kann. Wir können nicht ein funktionierendes Versorgungssystem zerstören, ohne eine realistische funktionierende und bezahlbare Alternative zu haben“, erklärte Keindorf.