MLU-Physiker treffen Nobelpreisträger

Lars Meschede (links) und Thomas Kirchner haben eine Einladung zur Nobelpreisträgertagung nach Lindau erhalten. Foto: Uni Halle / Markus Scholz.

Halle. MLU. Dr. Thomas Kirchner und Lars Meschede vom Institut für Physik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) nehmen an der 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung teil. Dort treffen sie auf mehr als 30 Nobelpreisträgerinnen und -träger. Darunter sind Anne L’Huillier und Ferenc Krausz, die 2023 den Nobelpreis für Physik erhielten. Die exklusive Tagung findet vom 30. Juni bis 05. Juli 2024 in Lindau am Bodensee statt. Im Zentrum stehen der persönliche Austausch mit den Forschungsikonen sowie aktuelle Fragen der Physik. Insgesamt werden über 650 Forschende aus 93 Ländern erwartet. Eine Teilnahme ist nur einmal im Leben möglich.

Lars Meschede studiert an der MLU Physik im Master. Aktuell stellt er seine Masterarbeit in der Arbeitsgruppe “Quantenfeldtheorie von Mehrteilchensystemen” von Prof. Dr. Jamal Berakdar fertig. “Die Einladung ist eine große Ehre. Ich überlege, nach meinem Masterabschluss im Ausland eine Promotion zu absolvieren und freue mich auf viele Gespräche”, sagt Meschede.

Dr. Thomas Kirchner forscht in der Arbeitsgruppe “Medizinische Physik” an der MLU. Hier leitet er ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Projekt. Ziel ist es, ein neuartiges Messverfahren zu entwickeln, mit dem sich die Blutsauerstoffsättigung im menschlichen Gehirn bestimmen lässt. Hierfür setzt er auf die sogenannte Photoakustik, bei der mit Hilfe kurzer Lichtpulse optische Absorber wie Blut dazu angeregt werden, Schallwellen auszusenden. “Ich bin gespannt auf den Austausch zu meiner Forschung sowie auf die vielen Menschen, die ich in Lindau kennenlernen werde”, sagt Kirchner.

Kirchner und Meschede gehören zu rund 650 Studierenden und Forschenden, die in einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt wurden. Während der Tagung haben sie die Möglichkeit, die mehr als 30 angekündigten Nobelpreisträger*innen kennenzulernen und sich durch die persönlichen Begegnungen für ihre weitere Karriere inspirieren zu lassen.

Das wissenschaftliche Programm der Tagung fokussiert sich auf drei Kernthemen: Quantenphysik und Quantentechnologien, Lösungsansätze der Physik für die Herausforderungen der Energieerzeugung und Künstliche Intelligenz in der Physik.

Die Nobelpreisträgertagungen finden seit 1951 in Lindau statt. Sie sind abwechselnd den drei naturwissenschaftlichen Nobelpreis-Disziplinen, der Physik, der Chemie oder der Physiologie/ Medizin, gewidmet. Alle fünf Jahre findet eine interdisziplinäre Tagung statt und alle drei Jahre die Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften. Eine Teilnahme an der Nobelpreisträgertagung ist ein einziges Mal möglich. Danach werden die Forschenden in das weltweite “Lindau Alumni Network” aufgenommen.