Führung über das ehemalige Stasi-Areal in Halle und Vortrag zur Splittermine SM-70

Grenzzaun mit SM 70. Fotoquelle: BArch, StUA, HA I, Fo, Nr. 357, Bild 54.

Halle. StUA. Obwohl im offiziellen Stadtplan von Halle nicht eingezeichnet, lag westlich des Gimritzer Dammes eine Stadt in der Stadt: das Gelände der Stasi-Bezirksverwaltung Halle.

Die Außengeländeführung am 13. August 2024 bietet die Möglichkeit, mehr über dieses Areal zu erfahren (Anmeldung erforderlich). Dabei werden Details zur Bau- und Nutzungsgeschichte erläutert. Stasi-Unterlagen zeigen zudem, wie das Ministerium für Staatssicherheit trotz Mangelwirtschaft örtliche Mitarbeiter versorgte und dokumentieren Feierlichkeiten an der hauseigenen Bar oder die permanente Selbstüberwachung der Geheimpolizei.

Die Außengeländeführung findet in den Sommermonaten anstelle der monatlichen Archivführung des Bundesarchivs – Stasi-Unterlagen-Archivs Halle statt. Sie beginnt mit einem kurzen Einblick in das Archiv, anschließend an den Rundgang kann das Informations- und Dokumentationszentrum eigenständig besichtigt werden.

Hier können die Dauerausstellung “Entschlüsselte Macht” über die Überwachungs-, Manipulations- und Verfolgungsmethoden in der SED-Diktatur, die temporären Ausstellungen “MENSCHEN RECHT FREIHEIT PROTEST. Der Aufstand vom 17. Juni 1953 in Sachsen-Anhalt” des Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie “Leseland DDR” der Bundesstiftung Aufarbeitung besichtigt werden.

Bei schlechten Witterungsbedingungen wird alternativ die Führung durch das Archiv sowie das Informations- und Dokumentations-zentrum angeboten.

Vortrag

Anlässlich des 63. Jahrestages des Baus der Berliner Mauer findet im Anschluss an die Führung der Vortrag “Die Splittermine SM-70 und der VEB Chemiewerk Kapen” statt. Peter Haensch (Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Halle) berichtet über die Auswirkungen des Mauerbaus auf die Sicherung der deutsch-deutschen Grenze. Hergestellt im VEB Chemiewerk Kapen bei Dessau, sollte die Mine ab Anfang der 1970er Jahre ein Verlassen der DDR auch an der Grenze zur Bundesrepublik unmöglich machen. Thematisiert werden die Rolle der Stasi im Betrieb und bei der Überwachung der Grenze sowie der Abbau der letzten SM-70 im November vor 40 Jahren.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, einen Antrag auf Akteneinsicht zu stellen. Hierfür ist ein gültiges Personaldokument erforderlich.

Anmeldung erforderlich

Die Teilnehmerzahl der Führung und des Vortrages ist begrenzt. Die Veranstaltungen können auch einzeln besucht werden. Es wird um telefonische Anmeldung unter 030 18665-2711 oder per Email über halle.stasiunterlagenarchiv@bundesarchiv.de gebeten.

Termin:                      
Dienstag, 13. August 2024
17.00 Uhr (Führung)
18.30 Uhr (Vortrag)   

Ort:                
Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Halle
Blücherstraße 2
06122 Halle (Saale)