Tag der offenen Tür zum Thema “Kinder psychisch erkrankter Eltern”

Tag der offenen Tür
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Halle. UMH. Kinder psychisch erkrankter Eltern sehen sich oft besonderen Herausforderungen gegenüber, die im Alltag und im Hilfesystem leicht übersehen werden. Wie kann es gelingen, ihnen Sicherheit, Verständnis und stabile Strukturen zu bieten, damit sie gesund und widerstandsfähig aufwachsen können? Diesen Fragen widmet sich der Tag der offenen Tür am Mittwoch, dem 8. Oktober 2025, ab 15 Uhr in der Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universitätsmedizin Halle in der Julius-Kühn-Straße 7.

Unter dem Motto „Die nächste Generation – Kinder psychisch kranker Eltern“ richtet sich die Veranstaltung vor allem an Eltern sowie an Angehörige und Interessierte. Im Mittelpunkt steht die Sensibilisierung für die besonderen Belastungen, die Kinder in Familiensituationen mit psychisch erkrankten Eltern erleben können. Viele spüren schon früh, dass etwas nicht stimmt, können die Erkrankung ihrer Eltern jedoch nicht einordnen. Oft bleiben sie mit ihren Sorgen und Schuldgefühlen allein. Was brauchen diese Kinder, um gesund aufzuwachsen und ihre Resilienz zu stärken? Im Zentrum der Veranstaltung stehen Aufklärung, ein offener und altersgerechter Umgang mit psychischen Erkrankungen in der Familie sowie die Vorstellung konkreter Unterstützungsangebote.

„Mit dem Tag der offenen Tür wollen wir ein Angebot schaffen, um gemeinsam mit Eltern, Angehörigen und Fachleuten ins Gespräch zu kommen. Dabei geht es um die zentrale Frage: Welche Unterstützung brauchen Kinder psychisch erkrankter Eltern wirklich?“, erklärt apl. Prof. Dr. Stefan Watzke, Leitender Psychologe der Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik sowie Organisator der Veranstaltung. „Unser Ziel ist es, konkrete Hilfen aufzuzeigen und gemeinsam Perspektiven für einen stärkenden Alltag zu entwickeln.“

„Resilienz, also die Fähigkeit, Belastungen gesund zu bewältigen, bildet einen Schwerpunkt unserer klinischen und wissenschaftlichen Arbeit. Gerade Kinder psychisch erkrankter Eltern sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, selbst zu erkranken. Umso wichtiger ist es, ihnen klare Strukturen, verlässliche Bezugspersonen und eine offene, altersgerechte Aufklärung über psychische Gesundheit zu bieten. Wer früh lernt, Belastungen nicht zu verschweigen, sondern rechtzeitig Unterstützung anzunehmen, hat die besten Chancen, stark und gesund aufzuwachsen“, betont Prof. Dr. Oliver Tüscher, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik.

Programm

Das Programm wird in Kooperation mit den „Seelensteinen – Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern“, dem Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) in Mainz sowie mit Kulturschaffenden des „Bündnisses gegen Depression“ gestaltet. Gemeinsam mit den Fachbereichen der Klinik entsteht ein vielseitiges Angebot, das fachliche Impulse mit kulturellen Beiträgen verbindet.

Den Auftakt bilden um 15 Uhr verschiedene Impulse im Hörsaal: Nach einer Begrüßung erwartet die Besucher:innen ein erster Einblick in die Entstehung des Theaterstück „Mikas Seelenzirkus“, das sich auf anschauliche Weise mit Gefühlschaos und Gedankenwirrwarr bei Kindern beschäftigt. Es folgen ein Vortrag von Sophia Jansen vom LIR zum BEWARE-Projekt zur Förderung mentaler Gesundheitskompetenz bei Kindern und Jugendlichen, die Vorstellung der Arbeit des Projekts  Seelensteine sowie Einblicke in die Musiktherapie für und mit Kindern.

Ab 16.30 Uhr lädt eine humorvolle Lesung aus dem „Irrgarten” zum Schmunzeln ein. Um 17:00 Uhr wird dann das Theaterstück „Die Nibelungen von Wörmlitz” der Begegnungsstätte Labyrinth aufgeführt.

Parallel dazu werden ab 16.30 Uhr Führungen über das historische Klinikgelände angeboten.

Ende: 18.30 Uhr.