Gedenkstätte ROTER OCHSE im Rahmen des wir-festivals geöffnet

Roter Ochse Gedenkstätte
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Halle/RO. Am Samstag, 08. November 2025, ist im Rahmen des wir-festivals auch die Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Jeweils um 13.30 und 15.30 Uhr gibt es einen Vortrag zum Thema „Judenstrafsachen“ vor dem NS-Sondergericht Halle.

Gerichtsverfahren gegen jüdische Mitbürger fanden spätestens ab Kriegsbeginn nur noch in Ausnahmefällen statt. Für diese Menschen waren Polizei und SS zuständig; juristische Vorgänge wurden zunehmend überflüssig. Noch ehe die planmäßige Vernichtung der Juden einsetzte, entzog ihnen der NS-Staat zahlreiche Rechte und bedrohte mit Hilfe besonderer Verordnungen permanent ihre Freiheit und ihr Leben. Der Vortrag zeigt dies unter anderem am Beispiel Kurt Justs aus Halle, der wegen Geringfügigkeiten verurteilt, wenig später in einem Konzentrationslager ermordet wurde.

Die 1842 vor der Stadt Halle eröffnete Strafanstalt „Roter Ochse“ diente der nationalsozialistischen Justiz als Zuchthaus und Hinrichtungsstätte.

Wenige Wochen nach der Befreiung durch US-amerikanische Truppen betrieb ab Sommer 1945 die sowjetische Besatzungsmacht den „Roten Ochsen“ als Internierungsort und Sitz von Militärtribunalen. Ihr folgte das Ministerium für Staatssicherheit der DDR, das einen Großteil des Geländes als Untersuchungshaftanstalt nutzte.

Der Eintritt ist frei.