
Merseburg/HoMe. An der Hochschule Merseburg ist ab dem 25. September 2025 die multimediale Ausstellung „Das ist die Turbulenz“ zu den Ingenieur- und Naturwissenschaften zu sehen, die sich an der Schnittstelle von bildender Kunst und Wissenschaftsvermittlung bewegt. Das experimentelle Ausstellungsprojekt wurde von Künstler Emanuel Mathias konzipiert und eröffnet vielfältige Perspektiven auf ingenieurswissenschaftliches Denken und Wirken in der Region um den Chemiestandort Leuna. Der Ausstellungsparcours versteht sich als Denk- und Begegnungsraum, der allen kostenfrei offensteht und zum Nachdenken anregen will: über das Selbstverständnis der Ingenieur- und Naturwissenschaften, über die aktuellen Herausforderungen von Strukturwandel und Nachhaltigkeit und über Kreativität und Freiheit, beides essenzielle Grundlagen von Kunst und Wissenschaft.
Präsentiert werden in der Ausstellung zeitgenössische Fotografien von Emanuel Mathias, kombiniert mit wissenschaftlichen und technischen Objekten der angewandten Forschung, aber auch mit historischen Kunstwerken aus DDR-Sammlungen der ehemaligen TH Leuna-Merseburg und des ehemaligen VEB Leuna-Werke. So treffen ein Industriefilter und hunderte Prüfkörper auf Werke von Uwe Pfeifer und Alois Kolb.
Emanuel Mathias, geboren 1981 in Halle/Saale, studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und promovierte 2025 an der Bauhaus Universität Weimar. Er wurde 2024 als Gastkünstler an die Hochschule Merseburg eingeladen, um in einem einjährigen Prozess künstlerischer Forschung (Artistic Research) gemeinsam mit Lehrenden und Alumni des Fachbereichs Ingenieur- und Naturwissenschaften die Eigenarten naturwissenschaftlichen Denkens und Wirkens zu erkunden. Die Präsentation der Ergebnisse bietet vielschichtige Einblicke und richtet den Fokus auf das aktuelle Forschungsprojekt „pool-in-loop“ zum nachhaltigen chemischen Recycling sowie auf Wissenschaftspraxis und Transfer in die Industrieregion Mitteldeutschlands.
Anlass für das Kunstprojekt war das 70-jährige Jubiläum des Merseburger Campus‘. Der Standort vereint die Geschichte zweier Institutionen: der Technischen Hochschule (TH) Leuna-Merseburg (1954 – 1993) und seit 1992 der heutigen Hochschule Merseburg.