
Halle. PSt. In Sachsen-Anhalt und Halle (Saale) sinken die Kinderzahlen deutlich. Im Stadtgebiet stehen aktuell in ausreichendem Maße wohnortnahe Kindertagesstätten-Plätze zur Verfügung, sodass es keine Wartelisten mehr gibt. Die Eltern haben die Chance, entsprechend ihrem gesetzlich verankerten Wunsch- und Wahlrecht auch in Bezug auf Ort, Angebot und Konzeption Einrichtungen auszuwählen. Die Qualitätsmerkmale der frühkindlichen Bildung und die Ausstrahlung der Einrichtung haben ein großes Gewicht und einen maßgeblichen Stellenwert. Sichtbar ist die Vielfalt des Betreuungsangebotes in der Stadt Halle (Saale) über das im November 2024 eingeführte Kitaportal.
Hier stellen sich alle verfügbaren Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegepersonen mit Ihrer Konzeption vor und eröffnen den Eltern ein vielfältiges Angebot – siehe https://hallesaale.meinkitaplatz.de/app/de/home/index
Gleichwohl geht der Rückgang der Kinderzahlen auch am Eigenbetrieb Kindertagesstätten (EB Kita) nicht vorüber. Die personelle Situation in den Einrichtungen richtet sich nach dem Kinderförderungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt und dem darin verankerten Personalschlüssel. Neue freiwillige Leistungen lassen die finanziellen Bedingungen der Stadt Halle (Saale) nicht zu. Gesetzliche Anpassungen des Personalschlüssels verbunden mit der verbindlichen Übernahme der Lasten durch das Land könnten die Situation des pädagogischen Personals verbessern. Aktuell fehlen hierfür die Voraussetzungen. Die Neueinstellung von pädagogischen Mitarbeitern ist daher zurzeit nicht möglich. Die Stadtverwaltung setzt sich in Gesprächen mit Landesvertreterinnen und -vertretern aktiv für eine Anpassung des Personalschlüssels ein, um auch auf dieser Ebene die Fachkräftesicherung zu unterstützen.
Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt: „Vor diesem Hintergrund erarbeitet die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Kita-Trägern und unter Berücksichtigung der Expertise der Stadtelternvertretung aktuell den Bedarfs- und Entwicklungsplan für die Kindertageseinrichtungen in der Stadt Halle (Saale). Wichtige Prämissen sind hierbei der Erhalt der Angebotsvielfalt der Kindertageseinrichtungen im gesamten Stadtgebiet und damit verbunden die Sicherung und der Verbleib von so vielen Fachkräften in den Einrichtungen wie möglich, um die Attraktivität unserer Stadt für Familien zu sichern. Insgesamt gilt es, mit Weitblick vorzugehen, um eine gut durchdachte Planung vorzulegen, welche die Bedarfe der Eltern praxistauglich berücksichtigt. Die Vergangenheit hat gezeigt, wie schnell sich Bedarfslagen ändern können, daher gilt es, Schnellschüsse zu vermeiden. Mit den beteiligten Akteuren wird zudem geprüft, welche Möglichkeiten es für einen Übergang in andere Bereiche gibt. So wird der EB Kita sein Angebot für andere Aufgaben der Jugendhilfe erweitern.“
Zudem stellt sich der Eigenbetrieb Kindertagesstätten der Stadt Halle (Saale) auch weiterhin den Herausforderungen der Zukunft. Die Anzahl der Ausbildungsplätze einschließlich der Plätze für Anerkennungspraktikanten und Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr hat sich nicht verändert. Dies ist ein wichtiger Beitrag, um auch zukünftig offene Stellen mit qualifizierten Fachkräften besetzen zu können.