
Magdeburg/STK. „Meine Gedanken sind bei den Opfern dieses fürchterlichen Anschlages, deshalb fällt mir diese Fernsehansprache sehr schwer. Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat uns alle jäh aus unserer vorweihnachtlichen Stimmung gerissen“, so Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff in seiner Neujahrsansprache im MDR-Fernsehen (Ausstrahlung 01.01.2025, MDR).
Haseloff dankte allen Einsatz- und Rettungskräften und führte weiter aus: „In diesen Tagen fühlen wir uns schwach und hilflos. Aber sind wir das wirklich? Deutschlandweit ist die Zivilgesellschaft nach dem Anschlag eng zusammengerückt.“ Haseloff: „Die Zeichen der Solidarität und Anteilnahme waren überwältigend. Die Gesellschaft hat die richtigen Antworten gefunden. Wir stehen zusammen auch in schwierigen Zeiten. Dafür sind wir dankbar.“
„Voreilige Schuldzuweisungen helfen uns dagegen nicht weiter“, betonte Haseloff. „Viele Fragen sind noch offen. Sie müssen beantwortet werden. Schon jetzt lässt sich sagen: Der Daten- und Informationsaustausch zwischen den Behörden muss verbessert werden. Das gilt insbesondere für die Sicherheitsbehörden. Sie müssen sich stärker vernetzten dürfen.“ Haseloff kündigte hierzu eine Bundesratsinitiative des Landes an.
Zugleich warnte der Ministerpräsident vor einer politischen Instrumentalisierung des Anschlags. „Wir dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen. Nur gemeinsam können wir das Zusammenleben unserer Gesellschaft friedlich und zukunftsfähig gestalten. Unser Leben müssen wir so leben können, wie wir es wollen. Menschen, die in Deutschland Zuflucht gefunden haben, müssen sich uneingeschränkt zu unseren Werten und Lebensweisen bekennen oder sie verwirken unsere Solidarität. In einer offenen Gesellschaft wird es aber trotzdem keine absolute Sicherheit geben können. Sie ist verletzlich. Gerne würde ich Ihnen etwas anders sagen. Aber es wäre falsch.“