Fledermaustollwut in Kita im Saalekreis nachgewiesen

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Merseburg/LKS. Am 18. Juli 2025 wurde das Gesundheitsamt des Saalekreises über einen positiven Befund von Tollwut bei einer Fledermaus, die sich auf dem Gelände der Kita „Dino“ in Milzau aufgehalten hat, informiert.

Mit einem Immunfluoreszenztest wurde das Tollwut-Antigen positiv nachgewiesen. Die durchgeführte Untersuchung mittels RT-PCR verlief ebenfalls positiv auf Fledermaustollwut, verursacht durch das European Bat Lyssavirus-2 (EBLV-2).

Das Gesundheitsamt hat umgehend nach Bekanntwerden des Befundes am 18. Juli 2025 die Eltern über ein Schreiben informiert und eine Postexpositionelle Immunprophylaxe (PEP) empfohlen.

Gemeinsam mit dem Carl-von-Basedow-Klinikum und dem Sanitätszug des Saalekreises erfolgte am 19. Juli 2025 eine Informationsveranstaltung und es wurden Impfungen durchgeführt. Es wurden insgesamt 36 Kinder geimpft. Für zehn Kinder lehnten die Erziehungsberechtigten das Impfangebot ab und neun weitere Kinder wurden bereits durch andere Ärzte geimpft.

Die Erziehungsberechtigten der bisher nicht geimpften Kinder werden derzeit nochmals durch das Gesundheitsamt kontaktiert. Zusätzlich erfolgte bereits eine Information der Kita über die vorhandene Kita-App. Anzeichen oder Symptome einer Infektion wurden nicht festgestellt.

Für eine vollständige Immunisierung sind weitere Impfungen notwendig. Nach erfolgter Rücksprache mit dem Carl-von-Basedow-Klinikum und dem Gesundheitsamt Saalekreis werden alle weiteren Impfungen im Klinikum geplant und durchgeführt.

Das Gesundheitsamt wird den aktuellen Fall zum Anlass nehmen, in den Einrichtungen wie Kitas und Schulen nochmals auf die spezielle Gefahr beim Umgang mit vermutlichen kranken Tieren hinzuweisen.

Die genauen Hintergründe zum Vorfall werden noch geprüft. Bei dem Sachverhalt handelt es sich, aufgrund der möglichen Gefährdung von Kindern, um einen meldepflichtigen Vorgang, der derzeit durch die Fachaufsicht Kita des Jugendamtes des Landkreises geprüft wird.

Derzeit kursieren sehr verschiedene Versionen zum Ablauf der Ereignisse und möglicher Geschehnisse im Vorfeld. Um hier eine sachgerechte und unvoreingenommene Prüfung zu sichern, erfolgt erst nach Abschluss der Prüfung eine Kommunikation zur Sache. Weder dem Gesundheitsamt noch dem Jugendamt lag bis Freitagmittag eine Information zum Fledermausfund in der Kita vorlag. Umso wichtiger war dem Landkreis Saalekreis daher ein unverzügliches Agieren durch Gesundheitsamt und Jugendamt, um den Eltern ein zügiges Angebot für den Schutz ihrer Kinder machen zu können.

Besonders hervorzuheben, ist die sofortige Bereitschaft des Carl-von-Basedow-Klinikums und seinen Mitarbeitenden den Landkreis proaktiv bei der Organisation der Impfaktion am 19. Juli 2025 mit Räumlichkeiten, Personal und Technik zu unterstützen. Nur dadurch war ein schnellstmöglicher Beginn des notwendigen Impfzyklus möglich.

Der Landkreis Saalekreis dankt ebenso den Notfallapotheken im Landkreis und Umland, die dafür Sorge getragen haben, dass alle notwendigen Impfstoffe in ausreichenden Mengen zur Verfügung gestellt worden sind.