Naturschutzbund “NABU” kritisiert Lichterwelten im Bergzoo Halle

Magische Lichterwelten
© H@llAnzeiger

In einem Offenen Brief an den Bürgermeister der Stadt Halle und an den Direktor des Halleschen Bergzoos kritisiert der NABU Halle/Saalekreis die “Magischen Lichterwelten” im Zoo Halle. Nach Ansicht des NABU entfernt sich der Zoo Halle mit derartigen Events immer mehr von seinen eigentlichen Aufgaben: der naturkundlichen Bildung, Forschung und der naturnahe Erholung. Mit den Anforderungen an eine artgerechte Haltung der Zootiere und an den Tierschutz ist ein solches Spektakel nicht vereinbar, so der NABU.

Schon vor Jahren hat der NABU nach eigenen Angaben darauf hingewiesen, dass das Zoogelände besonders aus Tierschutzgründen kein Platz für ein solches Spektakel ist. Auch seinen Zootieren sollte der Zoo wenigstens nächtliche Ruhephasen zugestehen. “Allerdings fragen wir uns, ob die das Event zu verantwortenden Personen in der Zooleitung, im Zooaufsichtsrat, in der Stadtverwaltung und auch bei den Sponsoren die Zeichen der Zeit überhaupt verstanden haben”, mahnt Dr. Annette Trefflic, Vorstand des NABU-Regionalverbandes Halle/Saalekreis.

Widerspricht Stadtverwaltung eigenen Klimaschutzzielen?

Die Stadt Halle will in ein paar Jahren klimaneutral werden und der Zoo müsste, von seinem eigentlichen Anliegen her, sogar Vorreiter in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit sein.

Besonders kritisch sieht der NABU die “Magischen Lichterwelten” aus folgenden Gründen:

  • Im fernen China werden die Kulissen und Objekte zusammengebaut, extrem umweltschädlich in Überseecontainern nach Europa verschifft und mit Sattelschleppern in den Zoo Halle gefahren
  • Unmenge Plasteverpackung, die zum Schutz der sperrigen Objekte erforderlich ist
  • 22 Handwerker und Techniker aus China, die die Show aufbauen und mit dem Flugzeug nach Deutschland gekommen sind
  • Figuren werden mit vielen tausend LED-Lampen zum Leuchten gebracht (ein Teil der dafür erforderlichen Elektroenergie wird im zooeigenen Blockheizkraftwerk erzeugt, aber dieses wird mit dem in Deutschland so knappen und teurem Erdgas betrieben)
  • Anreise der Besucher aus ganz Mitteldeutschland, überwiegend mit dem Auto.