
Halle/MJ. Am 9. Oktober 2025 jährt sich der Anschlag von Halle (Saale) und Wiedersdorf (Stadt Landsberg, Saalekreis) zum sechsten Mal. Der bewaffnete Täter hatte 2019 versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur in die Synagoge von Halle einzudringen. Als ihm das nicht gelang, tötete er vor dem Gebäude eine Passantin und einen Mann in einem nahegelegenen Imbiss. Während seiner Flucht versuchte der Täter, der aus rechtsextremistischen und antisemitischen Motiven handelte, weitere Menschen zu töten. Eine Frau und ein Mann wurden in Wiedersdorf schwer verletzt.
Sachsen-Anhalts Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz, Franziska Weidinger, und die Landesopferbeauftragte, Dr. Gabriele Theren, erinnern an die Opfer und ihre Angehörigen und rufen zu wachsamem Engagement gegen Antisemitismus und Hass auf.
„Der Anschlag von Halle und Wiedersdorf wird nicht vergessen, er ist Mahnung und Auftrag zugleich. Wir stehen als Gesellschaft an der Seite der Opfer und der jüdischen Gemeinschaft. Antisemitismus, Hass und Gewalt haben in unserem Zusammenleben keinen Platz – heute und an jedem anderen Tag. Die Zunahme von Hass und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland zeigt uns, wie wichtig es ist, als Gesellschaft entschieden gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorzugehen. Erinnerung bedeutet für mich auch Haltung – Haltung sich gegen Hass und Gewalt einzusetzen“, sagt Weidinger.
Dr. Gabriele Theren bekräftigt die Bedeutung des Erinnerns. „Auch sechs Jahre später sind die Folgen des Anschlags für alle Betroffenen präsent und spürbar. Wir sind in Gedanken bei den Opfern und deren Angehörigen. Innehalten bedeutet auch Verantwortung – im Umgang miteinander und im entschlossenen Eintreten gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit. Wir alle wissen, dass die Bedrohung in unserer Gesellschaft besteht. Das hat uns der schreckliche Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg auf tragische Weise verdeutlicht. Hass und Gewalt sind bittere Realität, gegen die es für uns alle anzukämpfen gilt.“